Knapp 6 Stunden nach Einzug ins 1001 Nacht brechen wir um 5 Uhr auch schon wieder auf – schade, aber das Hotel kann man sich für eine eigene Reise absolut vormerken. Hier könnte man auf jeden Fall gut ein paar erholsame Tage verbringen.

Ein freundlicher Hotelangestellter hat offenbar noch rechtzeitig für uns die Kaffeemaschine im Hotelrestaurant eingeschaltet, obwohl dort um diese Zeit natürlich noch niemand zu sehen ist, weder Gäste noch Mitarbeiter – so können wir uns aber zumindest noch eine Dosis Koffein mit auf den Weg nehmen. 

Das Ziel für heute morgen ist der Sonnenaufgang auf Passgipfel Gagnheidi, der etwa 1.5 Fahrtstunden entfernt liegt. Aktuell hat es (wieder einmal) Nebel, aber Stefan hofft darauf dass es oben auf knapp 500 Metern Höhe vielleicht rechtzeitig aufklaren wird.

Während alle ausser den beiden Reiseleitern noch etwas Schlaf tanken, manövrieren Stefan und Raymo uns erfolgreich über enge Schotterwege auf den Pass. Dort angekommen ist es … immer noch neblig. Stefan schickt die Drohne hoch, aber leider ist die Nebeldecke viel zu dicht als dass wir mit einer Auflösung rechnen könnten. Da haben wir heute also leider Pech gehabt! 

Photo by Frank
Photo by Frank

Unser Frühstück nehmen wir heute in einem anderen Hotel entlang des Weges ein, und da wir externe Gäste sind haben wir ein festes Zeitfenster von 8.00-8.30 Uhr das wir einhalten müssen. Mangels Sonnenaufgang sind wir dafür noch zu früh, also machen wir einen ersten Abstecher zu unserem Hauptziel für den heutigen Morgen: dem Puffinfelsen

Wie vor ein paar Tagen schon von Stefan angekündigt ist der Puffinfelsen ein Fest für Fotografen und Vogelfreunde – es hat dutzende von Tieren, die zum Teil nur 1 Meter von den abgezäunten Treppen und Beobachtungsplattformen entfernt landen. Nach einer halben Stunde reissen wir uns mühsam los und gehen schnell frühstücken, anschliessend geht es zurück zu den Puffins. Auch heute kann sich die Gruppe nur schwer dazu durchringen, Stefans «wir sollten dann mal weiterfahren» Aufrufen zu folgen – zu unterhaltsam und abwechslungsreich ist es mit den Papageientauchern.

Nach 2.5 Stunden müssen wir aber wirklich los. Ich habe rund 700 Bilder mehr auf der Speicherkarte, aber kein Vergleich mit Jans Hochleistungskamera, die dank automatischer Fokusnachführung und Hochgeschwindigkeitsaufnahmen mehr als 3’000 Fotos für ihn festgehalten hat!

Der nächste Fahrtabschnitt geht wieder 1.5 Stunden, genug Zeit für alle um eine erste Sichtung der Puffinfotos durchzuführen und begeistert die besten Aufnahmen mit den Reisekollegen zu vergleichen. 

Das nächste Zwischenziel heute ist der Stuðlagil Basalt Canyon. Der Bolide bringt uns sehr viel näher an unser Ziel als viele Touris, aber auch der letzte erlaubte Parkplatz ist gut 45 Minuten vom Ziel entfernt. Der Weg zum Canyon ist eine angenehme Wanderung, und das warme Wetter und der Sonnenschein tun das ihre dazu. Allerdings ist auch dieser Canyon schon lange kein Geheimtipp mehr, und dutzende andere Touristen sind ebenfalls vor Ort. 

Besonders schick: jemand hat mit seiner Drohne eine andere Drohne fotografiert, als er eigentlich nur den Canyon aufnehmen wollte 🙂

Gegen 16.30 Uhr treffen nach und nach alle wieder am Boliden ein; wir sind schon etwas spät dran, da der Weg zu unserem Hotel für diese und die nächste Nacht noch einige Kilometer entfernt ist. 

Das Laxa in Myvatn ist ebenfalls ein sehr schönes Hotel, mit nur einem grossen Nachteil: Myvatn bedeutet Mückensee, und die Gegend wird ihrem Namen mehr als gerecht. Während wir insgesamt sehr wenig Probleme mit Insekten auf der Reise hatten sind in Myvatn tausende von Mücken unterwegs. Sie stechen zwar immerhin nicht, aber sind sehr lästig. 

Not macht erfinderisch:

Im Hotel sind wir leider 15 Minuten zu spät für unser geplantes Zeitfenster, daher braucht die Küche ein paar Minuten länger; Stefan möchte die Essenspause kurz halten, damit wir noch zum Sonnenuntergang an einen der schönen Orte in der Gegend kommen können. Das Essen ist wiedermal hervorragend, aber etwas gehetzt – wir entscheiden uns aber immerhin gegen die Besteigung des höchsten Hügels in der Gegend (300 Meter) und dafür, verschiedene näher gelegene und weniger aufwendige Spots anzufahren. 

Das wäre der besagte Hügel gewesen (am Abend aufgenommen als wir nach unserem Ausflug zurück im Hotel waren):

Gerade für Drohnies lohnt sich vor allem der erste Spot den wir besucht haben aber auch sehr – was für ein unglaublich schönes und abwechslungsreiches Land!

 

Hier auch noch ein Video dazu:

Zurück im Hotel beziehen wir unsere Zimmer, und treffen uns dann noch zum Absacker an der Hotelbar. Da unsere Reiseleiter und Fahrer die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten müssen und wir wirklich viel unterwegs waren, ist morgen erstmal ausschlafen angesagt

Der Vormittag wird zur freien Verfügung stehen, und um 11.30 Uhr werden wir in Richtung Askja aufbrechen – 110 Kilometer Schotterpiste und Flussdurchquerungen pro Weg, aber laut Stefan können wir uns auf ein weiteres Highlight der Reise freuen!

Unterkunft: Hotel Laxa, Myvatn
Zurückgelegt
: 12’955 Schritte / 8.7 km