Tag 25 – 07.08.24
Tja, wie das so ist mit den Plänen! Der Hauptgrund, warum ich 2 Nächte in der Alaska Glacier Lodge gebucht hatte, war dass sie direkt an den Start- und Landeplätzen der AK Helicopter Tours liegt, die von hier aus zum Knik Gletscher fliegen. Die Touren gehen zwischen 1 und 2 Stunden, wobei man «nur» 30 Minuten davon fliegt, den Rest verbringt man auf dem Gletscher. Sieht auf den Bildern im Internet toll aus, und die Wettervorhersage für heute war zwar bewölkt, aber trocken.
Das ist auch so eingetreten, einen Punkt hatte ich allerdings ausser Acht gelassen: es war gestern schon unheimlich windig (die Drohne hatte mehrfach gejammert dass sie wegen starkem Wind nicht mehr alleine nach Hause finden würde), und AK Helis hatte gestern schon alle Touren aus Sicherheitsgründen abgesagt. Was natürlich auch absolut sinnvoll ist, Safety first. Heute windet es ebenfalls wieder recht heftig, also .. keine Heli-Tour.
Da ich morgen wieder einen Fahrtag vor mir habe nutze ich die Zeit heute also für ein paar Besorgungen in Palmer, und easy going.
Der Blick nach draussen heute morgen um halb neun – wolkig und durchwachsen, aber trocken.
Das Frühstück in der Lodge ist im Übernachtungspreis inbegriffen, und so schmeckt es auch – im Vergleich zum gestrigen Nachtessen also eher enttäuschend. Rührei, Speck und Kartoffeln von der (Lau-) Warmhalteplatte, Toastbrot (immerhin!). Den Kaffee das flüssige Sodbrennen aus der Thermoskanne habe ich erst gar nicht angerührt.
Solchermassen verwöhnt schaue ich erstmal am Check-in Desk von AK Heli Tours einen Stock tiefer in der Lodge vorbei, wobei die Signale klar sind – die ersten Touren wären heute um 8 Uhr gestartet, und alle Helis sind am Boden und es herrscht keinerlei Betriebsamkeit. Und tatsächlich bestätigen mir die 2 Mitarbeiter am Flightdesk, dass die Piloten wegen des schlechten Wetters am Gletscher heute alle Flüge abgesagt haben. Einerseits schade, andererseits: gut so dass sie auf Nummer Sicher gehen.
Ich will mich gerade auf den Rückweg zur Cabin machen, als ich draussen auf dem Parkplatz das hier sehe (aufgenommen mit dem iPhone!):
Ich muss aber zugeben, dass ich inzwischen den Verdacht habe dass nur die Touris sich so über Moose freuen; die Einheimischen werfen keinen Blick darauf. Ich vermute das ist für die Locals hier ungefähr so, als würde man daheim eine Kuh fotografieren die am Strassenrand auf ihrer Wiese weidet 🙂
Zurück in der Cabin mache ich mich erstmal an die Tagesplanung; heute ist ein idealer Tag, um ein paar Besorgungen zu erledigen, dann frisst das die nächsten Tage schon keine Zeit weg.
Palmer ist 30 Minuten Fahrt entfernt, und ich suche erstmal Fred Meyer’s Food Market auf. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Riesendimensionen hier die Supermärkte haben – Palmer hat nur 6’300 Einwohner (plus natürlich zig Touristen im Sommer), aber der Supermarkt ist grösser als ein XXL Coop Center im Einzugsgebiet von Zürich.
Ich kaufe also diverse Vorratssachen ein – Wasser, Tempos, eine gestückelte Ananas (irgendwie bin ich in dem Urlaub hier süchtig nach Obst), Saft, ein richtiges Weinglas, Eis für die Kühlkiste, etc. etc. pp. Im Liquor Store gibt’s zur Feier des Tages noch eine Flasche Schampus und eine Flasche Rotwein für die nächsten Tage.
Dann gehe ich noch zum Autowaschen; Palmer hat – sehr ungewöhnlich für Alaska – eine richtige Waschstrasse, nicht nur ein paar Boxen zum selber putzen. Ich investiere also 15 USD und der Wagen ist vermutlich sauberer als an dem Tag wo ich ihn in Whitehorse übernommen hatte. Es ist eine Wohltat, dass der ganze braune Staub vom Dempster endlich weg ist, und sogar kostenlose Staubsauger hat es draussen noch.
Danach fahre ich noch bei einem Coffee Truck mit dem schönen Namen «The Purple Moose» vorbei, und nehme einen Caramel Macchiato mit auf den Heimweg.
Unterwegs:
Zurück in der Cabin gibt’s erstmal Ananas und später ein Gläschen Schampus; gegen 17 Uhr fängt es an zu nieseln (ich sag’s ja: das Auto frisch gewaschen, schon regnet’s!).
Gegen 19 Uhr gehe ich im Lodge Restaurant zum Dinner. Heute gibt es … genau das Gleiche wie gestern; einfach weil es so lecker war 🙂 Für zusätzliche Unterhaltung sorgt eine 9-köpfige Grossfamilie, die zuerst mit allen anwesenden Kellnern und anschliessend mit einem der Köche darüber diskutiert, dass sie am Morgen gerne Reis zum Frühstück hätten. Getreu des Mottos „Ausdauer führt zum Erfolg“ überzeugen sie nach mehreren abschlägigen Antworten am Ende den Koch, extra für sie morgen früh einen Topf Reis zu kochen. Spannend!
Danach lese ich noch ein wenig, und mache relativ zeitig das Licht aus – morgen geht es durch Anchorage und dann weiter nach Kasilof.
Unterkunft: Cabin #1, Alaska Glacier Lodge, Palmer, Alaska
Gefahrene Km: 67
Schritte: 5’987
Fotos: 38
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