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Heute ist ja eigentlich schon unser letzter vollwertiger Reisetag – morgen müssen wir bis spätestens 17 Uhr zurück im Hafen von Longyearbyen sein, damit wir noch einen Liegeplatz direkt am Steg bekommen. Somit sinkt unsere zeitliche und räumliche Flexibilität in der Planung ein wenig, aber im Gegenzug bieten Oscar und Stefan nochmal ein Riesenprogramm für heute auf.

Wie gestern abend geplant gelangen wir ohne Zwischenfälle (oder weitere Tiersichtungen) am frühen Morgen im Magdalenenfjord an, und können somit bis 3 Uhr „durchschlafen“. Um 3:30 Uhr geht es in die Zodiacs; das Wetter ist bewölkt aber trocken, was für die hiesige Gegend letztlich ideal ist – Eisberge und Gletscher sehen unter bewölktem
Himmel einfach besser aus als im direkten Sonnenschein.

Quelle: Peter L.

Von den Zodiacs aus sehen wir erst einige Seehunde, bewundern diverse Eisberge und -brocken die vom nahen Gletscher abgebrochen sind, Vögel die nach Fischen schauen, und diverse weitere Motiven.

Zwischendurch fischt Oscar zur allgemeinen Freude ein paar Gletscherbrocken aus dem Wasser:

Nach etwas über einer Stunde auf dem Wasser manövriert Oscar unser Boot durch einen
Bereich, der mehr Eisbrei als Wasser ist, weil er eine Ringrobbe auf einer Eisscholle liegend gesichtet hatte.

Die Robbe ist äusserst entspannt und lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen;  gleichzeitig sieht sie super fotogen aus – die Robben durchwühlen auf der Suche nach Nahrung den Meeresgrund, und der ist hier sehr eisenhaltig. Das Eisen rostet dann im Lauf der Zeit bei Luftkontakt, und so bekommen die Robben ihre charakteristische Rotfärbung.

Der echte Enthusiast gibt alles für einen guten Blickwinkel aufs Robben-Motiv 🙂

Zwischendurch kalbt im Hintergrund der Gletscher, aber auch das bringt weder uns noch die Robbe gross aus der Ruhe:

Unsere Robbe hier dürfte das meistfotografierte Model im Umkreis von vielen Kilometern sein – wir bleiben fast anderthalb Stunden vor Ort, und ich komme gegen 7 Uhr mit 1727 Fotos zurück auf der Freya an. Wahnsinn!

Wie immer ist die heisse Dusche das Schönste, nachdem man aus den muffigen Overalls geschlüpft ist, und dann sind wir auch direkt parat fürs Frühstück. Danach folgt wie jeden Tag ein Update von Stefan und Oscar zum heutigen Tagesplan – gegen 9 Uhr werden wir an einem Vogelfelsen ankommen, auf dem es auch Puffins / Papageientaucher hat. Wir müssen dann nicht einmal auf die Zodiacs, der Kapitän kann den Bug der Freya an dieser Stelle so manövrieren dass wir von dort aus einen guten Blick haben werden.

Für den Nachmittag ist um 15 Uhr erneut Ausfahrt mit den Zodiacs vorgesehen, allerdings nur ein kurzes Stück von 10-15 Minuten bis wir an Land gehen und zu einer 2-3 stündigen Wanderung aufbrechen. Und zum guten Schluss ist für abends nach dem Nachtessen noch eine dritte Zodiacfahrt vorgesehen, Details dazu wollen sie uns aber erst später erzählen.

Kurz danach gelangen wir am Vogelfelsen an, und sehen neben Möwen mit Jungen auch tatsächlich einige Papageientaucher – nicht so viele wie vor 2 Jahren in Island, aber doch eine spürbare Menge.

Nach zahlreichen Schnappschüssen lege ich mich gegen 10 Uhr nochmal flach – Bilder schauen wäre zwar verführerisch, aber bei dem vollen Programm für heute kann ein bisschen Energietanken nicht schaden. Bis 12:30 Uhr schlafe ich also wunderbar, danach mache ich mich für Mittagessen um 13 Uhr fertig. Hier gibt es ein neues Update zum Tagesplan – wir gehen bereits um 14 Uhr in die Schlauchboote, damit wir nach der Wanderung zu einem frühen Dinner um 18 Uhr zurück sein können, und um 19 Uhr wollen wir mit den Zodiacs am Gletscher entlang fahren und Ausschau nach Bären halten.

An dieser Stelle endet Teil 1 des heutigen Tagesberichts, weil es einfach wieder zu viele schöne Fotos gegeben hat um den kompletten Tag in einen einzigen Post zu packen.  Nächste Woche geht es weiter mit dem 2. Teil – «Bärenkinder»!