Nachdem wir gestern am Willis (früher: Sears) Tower unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten, weil uns 2 Stunden Wartezeit für das Skydeck einfach zu lange waren, hatten wir beschlossen heute etwas früher aufzustehen, und direkt bei Öffnung des Observation Decks unser Glück zu versuchen.
Da der Willis Tower seine Türen für Besucher um 9 Uhr öffnet, treffen wir uns um 8 Uhr und gehen wieder in den Starbucks in der Nachbarschaft, um den üblichen Eimer Kaffee und eine Kleinigkeit zum Frühstück zu holen. Ein Taxi bringt uns anschliessend in knapp 15 Minuten für moderate 11 Dollar vom Hotel zum Willis Tower. Als wir dort um 8:45 Uhr ankommen öffnen sich gerade die ersten Türen ins Gebäude, und vor uns sind nur ca 20 Leute – also perfektes Timing!
Punkt 9 Uhr werden dann die Lifte aus der Lobby zu den Ticketschaltern freigegeben. Der Besuch kostet relativ moderate 19 USD pro Person, und beinhaltet sowohl die Aussichtsplattform wie auch die bekannten Voll-Glas-Balkone des Towers.
Wir können zügig und ohne Pausen durch die langen Gänge gehen, die sonst als Warteräume für die vielen Besucher dienen, passieren problemlos die Security (inklusive Metalldetektor und Scanner fürs Handgepäck), und sind um genau 9:07 Uhr bereits im Lift, der uns in einer knappen Minute die 412 Meter zur Aussichtsplattform im 103. Stock bringt.
Für etwa 10 Minuten ist es sehr, sehr angenehm dort oben – es sind nur wenige Besucher oben, man hat an allen Fenstern problemlos Zugang und Ausblick, und auch an den Glasbalkonen befinden sich praktisch keine Schlangen und man kommt sofort dran.
Sehr lange hält der Zustand aber leider nicht, da immer mehr Besuchermassen aus den Liften strömen.
Gegen 9:30 Uhr verlassen wir den Willis Tower daher wieder, sind uns aber einig, dass sich der Besuch und der gut geplante Zeitpunkt absolut gelohnt haben.
Bevor wir das weitere Tagesprogramm planen telefoniert Holger noch mit Chris, einer Kollegin aus seinen alten Chicago Tagen, die immer noch hier in der Gegend wohnt. Wir verabreden uns für den Abend mit ihr in Downtown. Als das geklärt ist kaufen wir direkt gegenüber vom Willis Tower unsere Tickets für die «Big Bus Hop-on-Hop-Off Tour«, mit denen wir 24 Stunden lang mit den bekannten Bussen fahren dürfen, die entlang von 14 Sehenswürdigkeiten der Stadt auf festen Routen unterwegs sind.
Auch hier haben wir Glück, dass um diese Zeit noch relativ wenig Leute mit der Tour unterwegs sind, und bekommen gute Plätze in einem maximal halb vollen Bus. Unser Tourguide «Andy the Dude» ist relativ unterhaltsam, und so fahren wir ersteinmal die komplette Tour mit ihm ab, was ungefährt 80 Minuten dauert.
Als wir wieder am Willis Tower angelangen ist es Mittagszeit. Hier im Geschäftsviertel finden sich zu dieser Zeit diverse Food Trucks ein, so dass wir spontan beschliessen dort unser Glück zu versuchen. Mit einer frischen Holzofenpizza und einem Schattenplatz lässt sich der Mittag gut aushalten!
Anschliessend nehmen wir den nächsten Big Bus, und haben erneut Glück mit unserem neuen Guide, der auf dem Weg am futuristischen Football Stadion «Soldier Field» vorbei mit sehr pointierten Äusserungen («the eyesore on the lakeshore») bis hin zu Bemerkungen über die Fluggeschwindigkeit des Millenium Falcon aus Star Wars den ganzen Bus zum Gröhlen bringt.
Am Adler Planetarium steigen wir aus, nicht wegen des Planetariums (dazu ist das Wetter zu schön), sondern weil man dort draussen wunderschön am Lake Michigan sitzen und die Chicagoer Skyline bewundern kann.
Eine halbe Stunde später, es ist inzwischen nach 15 Uhr und wir spüren langsam die Auswirkungen des frühen Aufstehens und davon, dass wir den ganzen Tag in der Sonne waren, nehmen wir den nächsten Bus zurück nach Downtown.
In der Nähe unseres Hotels steigen wir aus und machen noch einen Abstecher zum Hancock Tower. Dort hat es ebenfalls eine Aussichtsplattform im 96. Stock, aber wir sparen uns den Eintritt dafür und fahren stattdessen in die Signature Lounge, die sich im 95. Stock befindet und keinen Eintritt kostet. Nachdem vor dem Lift und in der Bar jeweils unsere ID erfolgreich kontrolliert worden ist, bekommen wir relativ schnell einen Platz direkt am Fenster, und geniessen bei einem Bier die tolle Aussicht.
Unterm Strich war der Barbesuch dann zwar auch nicht billiger als die Aussichtsplattform, aber sicher angenehmer 🙂
Gegen 17 Uhr ist dann erstmal eine Ruhepause angesagt, bevor wir uns um 19:30 Uhr mit Chris treffen. Während wir in der Eingangshalle des Hotels warten, fährt ein neuer Gast mit seinem rollenden Einfamilienhaus vor…:
Als Chris eintrifft, laufen wir eine Viertelstunde aus der Touristengegend hinaus zu einer ihrer Lieblingskneipen von früher, und verbringen dort einen lustigen Abend, der dann gegen 23 Uhr zu Ende geht.
Gefahrene Km: n/a (2 Runden mit dem Hop-on-Hop-Off durch Chicago)
Gelaufene Km: 9.54
Gemachte Fotos: 298
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