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Oslo – Longyearbyen

Obwohl gestern ja nicht so viel auf dem Programm gestanden hat bin ich trotzdem zeitig ins Bett gegangen und auch schnell eingeschlafen. Als der Wecker um 6:30 Uhr klingelt habe ich daher also dennoch mehr als 7 Stunden Schlaf hinter mir. Die kleine Katzenwäsche (dank durchgechecktem Gepäck) geht ebenfalls zügig über die Bühne, und um 7 Uhr habe ich ausgecheckt (und noch 8 EUR für die kleine Flasche Wasser aus der Minibar bezahlt…)

Die Security in Oslo ist etwas chaotisch organisiert, aber dank Fast Track am Ende doch relativ zügig absolviert. Die Handhabung von Kameras und Objektiven ist leider recht inkonsistent; in Zürich konnte man die Sachen im Rucksack lassen solange man diesen geöffnet aufs Band legen konnte, in Oslo heisst es alles ausräumen, und die diversen Akkus werden dann gerne nochmal separat durch die Röntgenkontrolle geschickt.

Aber gut, am Ende klappt auch das. Wir verbringen noch eine Stunde in der SAS Domestic Lounge (Spitzbergen gilt als Inlandsflug auch wenn wir den Schengenraum verlassen) und gehen dann ans Gate. Ebenfalls chaotisch: da wir Schengen verlassen, „dürfen“ die Mitarbeiter am Gate unsere Pässe kontrollieren. Und einige der Mitreisenden sind offenbar aus Non-Schengen-Ländern, haben aber nur einen Personalausweis dabei, was nicht ausreicht. Und anscheinend sind alle SAS Mitarbeiter am Gate heute zum ersten Mal hier, so dass sie bei jedem dieser Fälle erstmal minutenlang wild herumtelefonieren müssen. Es zieht sich also.

Irgendwann sind wir dann aber doch im Flieger, und meine Umbuchung auf den Notausgang hat tatsächlich funktioniert. Leider ist der Mittelsitz dieses Mal belegt, und das auch noch von einem stämmigen Wikinger, aber immerhin hat man deutlich mehr Beinfreiheit.

Nach einem Schläfchen und einigen YouTube Videos sind wir 3 Stunden später im Anflug auf Longyearbyen, das sich mit gutem Wetter zeigt. Welcome back!

Quelle: mit freundlicher Erlaubnis von Dani, der einen Fensterplatz hatte

Unser Gepäck kommt ziemlich zügig, wir finden schnell den Bus der uns zum Hotel bringen wird, auch wenn es etwas Diskussionen gibt (wir haben unseren Voucher als Fahrkarte heute morgen von Iris elektronisch bekommen, eigentlich müsste der aber ausgedruck auf Papier vorgelegt werden). Unser Fahrer hat einen trockenen Humor, löst das Problem dann aber unbürokratisch, und um 13 Uhr gelangen wir am Hotel an.

Wie in 2023 sind wir wieder im The Vault untergebracht, einem der schönsten Hotels der Stadt, und gut im Zentrum gelegen. Es heisst erstmal, dass unsere Zimmer noch eine Stunde brauchen würden (wir sind vor der offiziellen Check-in Zeit hier) aber am Ende dauert es nur 20 Minuten und wir können einziehen.

Ich bin um 15 Uhr auf einen Kaffee verabredet – manchmal muss man ans Ende der Welt reisen um Bekannte zu treffen! Lisa, die mit auf der 2023er Spitzbergen-Reise war, hat sich in die Ecke verliebt und ist seither öfters hier. Ihren Job in Deutschland kann sie teilweise remote von hier aus erledigen, und an den Wochenenden bzw in den Ferien arbeitet sie als Guide.

Bis um 15 Uhr ist aber noch Zeit, und nachdem ich mich im Zimmer eingerichtet habe geht es also erstmal in die 5 Outdoor Läden, die alle gegenüber vom Hotel in der zentralen Einkaufsgelegenheit «Stationen» liegen, zum Shoppen. Nachdem ich meine gute Merino-Mütze irgendwo in den Neschwiler Wäldern verloren haben muss kaufe ich mir einen schicken Beanie, sowie noch eine Primaloft Hose gegen die Kälte. Stefan hatte recht, die Sachen kosten hier trotz Standortvorteil deutlich weniger als daheim! Im Supermarkt hole ich mir noch ein paar Flaschen Sprudel, bringe schnell alles ins Zimmer und bin dann pünktlich um 15 Uhr im Cafe Fruene (das beste Cafe am Platz 😊)

Gegen später stossen auch noch Stefan, Marc und Marcel zu uns. Marc war mit Stefan die letzten 6 Tage auf dem Snowmobil auf Spitzbergen unterwegs, und ist nach über 1‘000 Km Fahrstrecke in dieser Zeit nudelfertig. Marcel war früher der Schweizer Honorarkonsul auf Spitzbergen und Mitinhaber der Firma, bei der wir 2023 unsere Gummistiefel ausgeliehen hatten; inzwischen hat er beide Rollen nicht mehr inne, sondern arbeitet mit seiner eigenen Firma als Guide. Er wird uns zusammen mit Stefan die nächsten beiden Tage auf den Snowscootern betreuen; Lisa kann morgen überraschend als dritter Guide ebenfalls mitkommen.

Um 17:30 Uhr trifft sich die gesamte Reisegruppe mit Stefan, der uns noch einige Infos zur Planung der nächsten Tage mitgibt. Anschliessend wandern wir gemeinsam 5 Minuten bergab zu einem etwas entfernteren Sportgeschäft, in dem Markus (der einzige Mitreisende mit Snowscooter-Erfahrung) sehr gute Gesichtsmasken für Brillenträger entdeckt hat, die Mund und Nase kältefest abdecken. Nach seiner Erzählung wollen fast alle (wie ich auch) ebenfalls so eine Maske. Im Supermarkt holen wir uns anschliessend noch gefriergetrocknetes Essen für die beiden Snowscooter-Tage, die nur mit heissem Wasser aufgewärmt werden müssen, und gehen dann im Stationen lecker nachtessen.

Wie von Stefan bereits vorher avisiert gehen wir nach dem Dinner ins Hotel, ziehen uns warm an und laufen 20 Minuten hinunter ans Meer. Aktuell gibt es hier noch einen Sonnenuntergang, und dank des guten Wetters und etwas Nebel über dem Wasser sieht das sehr fotogen aus.

Wie man sieht, es ist kalt: minus 20 Grad und leichter Wind!

Um 21:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg und nehmen im Stationen noch einen Absacker; da für morgen früh erstmal durchwachsenes Wetter angesagt ist, hat Stefan entschieden dass wir später starten und erst um 9:30 Uhr aufbrechen um unsere Snowscooter und Ausrüstung zu übernehmen.

 

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