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Wie ja schon erwartet und auch im Prolog angekündigt hatte ich während der Reise keine Gelegenheit, täglich Berichte zu schreiben und hochzuladen. Auch zum Entwickeln der Fotos vor Ort blieb nur begrenzt Zeit, ich musste das also fast alles auf nach der Reise verschieben. Ab heute (26.April 2025) fange ich an, die Tagesberichte zu publizieren, wobei ich das Publikationsdatum jeweils auf das korrekte Reisedatum setzen werde – also nicht wundern, wenn ihr heute einen Bericht seht der von Anfang April stammt.

Die letzten Vorbereitungen

Am Vorabend der Anreise hatte ich nach und nach erfolgreich das gesamte Gepäck in meinen grossen Koffer gepresst, nachdem ich entschieden hatte, die warmen Winterstiefel trotz der frühlingshaften Temperaturen in Zürich & Oslo bereits auf der Reise anzuziehen. Die Stiefel sind zwar nicht schwer, nehmen im Koffer aber unheimlich viel Platz ein, und auf diese Weise sollte das besser funktionieren.

Im Ergebnis: ein grosser Koffer, der von Stefan empfohlene Ortlieb Atrack 45 als wasserdichter Kamerarucksack, und die Laptop-Tasche für Akkus, Drohnen-Fernbedienung, ein Objektiv, Laptop und iPad. Leichtes Gepäck geht anders, aber egal!

Morgens um 2 Uhr bin ich dann immer noch wach, die Reisevorfreude hält einen definitiv vom Schlafen ab. Ich schaue nochmal in der SAS App nach den Sitzplätzen, die Iris für mich vorgebucht hatte, und stelle fest dass es für Oslo-Longyearbyen tatsächlich noch freie Plätze am Notausgang gibt. Bei Gruppenreisen-Buchungen sind individuelle Anpassungen immer etwas riskant, aber die 30 EUR nehme ich in Kauf, und buche einen Sitz in der Exit-Row am Gang, sowie für die Rückreise schonmal Plätze am Gang.

Ich bin schon dabei die App zu schliessen und endlich das Licht auszumachen, als mir auf meiner Buchung ein Satz ins Auge fällt: 2x Aufgabegepäck zu je 23 kg. Moment, nur 23 kg?!

Wir fliegen doch SAS Plus, die sogenannte Business Class von SAS, die auf Kurz- und Mittelstreckenflügen zwar genau gleich bestuhlt ist wie die Economy, aber doch ein paar Vorteile mit sich bringt. Insbesondere das Priority Boarding ist für uns wichtig, damit wir unser Handgepäck mit der Kameraausrüstung noch in die Overhead Bins einsortiert bekommen bevor diese voll sind. Und irgendwie hatte ich die ganze Zeit im Glauben gepackt, dass wie bei anderen Airlines in der Business Class höhere Gewichtslimite fürs Aufgabegepäck gelten. Bei LH/Swiss kann man z.B. 2 Koffer zu je maximal 32kg mitnehmen.

Nachdem ich aber mehrmals mein Ticket sowie die SAS Webseite konsultiert habe steht fest: bei SAS ist das definitiv nicht so. Man kann zwar gegen Zuzahlung schwereres Gepäck bis 28kg einchecken, aber selbst bei SAS Plus sind nur 23kg inkludiert. Hmpf!

Ich stelle daher den Wecker nochmal auf 20 Minuten früher als bisher geplant, morgen früh heisst es dann wohl nochmal umpacken, denn aktuell hat mein grosser Koffer 26kg auf der Uhr!

Beruhigt von diesem Entschluss (und sehr froh dass ich meinen Irrtum nicht erst in Zürich am Flughafen entdeckt habe!) mache ich endlich das Licht aus.

Es geht los!

Nach diversen Kombinationsversuchen aus grösseren und kleineren Koffern entscheide ich mich letztlich dafür, mir allenfalls das Missfallen der Freya Crew zuzuziehen, und nehme neben dem grossen Koffer auch noch die gute Helly Hansen Reisetasche mit, die ich bereits 2023 in Longyearbyen gekauft hatte um ein änhliches Problem zu lösen.

Der dicke Expedition Parka von Stellar, die anderthalb Kilogramm Heiz-Pads für Hände und Füsse, eine Tüte voller Ladekabel sowie mein 2. Paar Schuhe füllen diese Tasche und entlasten den Koffer um 5kg.

Um 10:40 Uhr mache ich mich dann auf den Weg und fahre nach Effretikon, wo ich den den Boliden auf meinem Parkplatz am Bahnhof abstelle. Um diese Zeit ist wenig los, und ich bin bereits 15 Minuten später am Ziel. In der Tiefgarage wechsle ich die Schuhe und ziehe die dicken Winterstiefel an. Nachdem ich jetzt doch mit 2 Gepäckstücken reise, hätte ich das zwar auch nochmal ändern können, aber was soll‘s.

Der Bahnhof in Effi ist leider suboptimal angelegt wenn man mit Gepäck reist, und nachdem ich einmal den kompletten Bahnhof mitsamt den diversen Koffern und Taschen umrollt habe, um über Rampen statt Treppen zu meinem Bahnsteig zu kommen, erreiche ich diesen immer noch mit genügend Pufferzeit. Die S24 bringt mich dann innerhalb von 8 Minuten um 11:30 Uhr an den Flughafen.

Am Check-in 2 bzw bei SAS ist nichts los, und ich gehe direkt zum Business Check-in. Ein Pärchen ist vor mir am Schalter, und mir fällt direkt sein grosser Fotorucksack ins Auge. Seine Frau mustert mich auch prüfend, und als ich frage „ihr seht aus als wärt ihr mit Stefan Forster unterwegs“ klärt es sich schnell auf – Dani und Therese sind tatsächlich Teil meiner Gruppe und auch begeisterte Wiederholungstäter mit Stefan (und Spitzbergen). Wie fast alle Anderen folge ich auch Stefans Empfehlung und checke die Koffer direkt bis Spitzbergen durch; damit bin ich zwar in Oslo etwas limitiert, dafür muss ich morgen früh nicht nochmal an den Schalter.

Dann gesellen sich auch noch Jan aus Stuttgart und Tomas zu uns, und wir kommen zügig durch die Sicherheitskontrolle. Zu meiner Freude interessiert sich auch niemand für meine dicken Schuhe, nur die Kameras und Akkus werden wieder kritisch genau angeschaut. Dafür erwischt mich weder der Statistik-Piepser noch der schon fast übliche Sprengstoff-Wischtest – auch mal schön.

Wir gehen in die Swiss Lounge an den A Gates und essen & trinken erstmal etwas, und wenig später kommt mit Leslie die letzte noch fehlende Mitreisende dazu. Markus und Eliane haben sich im Gruppenchat gemeldet und sitzen an den D Gates in der Lounge, die näher an unserem Abflug-Gate B3 liegt, aber ein Ortswechsel lohnt sich angesichts der kurzen Wartezeit nicht mehr.

2 andere Teilnehmer, Andi Stickler und Sohn Nicola sind bereits in Spitzbergen, sie haben vorab privat noch ein paar Tage mit dem Snowscooter und eigenem Guide gebucht, und werden dann erst am Montag auf der Freya zu uns dazu stossen. Jan und Jeanette aus Berlin, die ich 2021 bereits auf der Reise nach Island kennengerlent hatte, fliegen natürlich nicht ab Zürich mit uns, sie treffen wir dann aber heute abend in Oslo.

Ebenfalls eine Premiere: die Familie von Stefan, d.h. seine Frau Iris und der 10jährige Sohn Simon, sind zum ersten Mal auf einer Kundenreise als Teilnehmer mit dabei. Sie reisen ein paar Tage später an, am Sonntag werden wir sie dann aber persönlich kennenlernen.

Das Boarding für den Flug nach Oslo beginnt pünktlich, und wir sind dank SAS Plus bei den Ersten die einsteigen dürfen. Obwohl ich nur 6 oder 7 Leute vor mir hatte, sind die Overheads schon gut gefüllt, ich muss auf einen Platz 2 Reihen hinter mir ausweichen. Der Aufpreis von 180 CHF für SAS Plus hat sich also schon allein dafür gelohnt. Der Flug ist nicht ausgebucht, daher bleibt mein Mittelsitz frei, sehr angenehm.

Das Essen im Flieger lasse ich aus, nachdem es in der Lounge schon etwas gab, der Lachs des Sitznachbarn sah aber gut aus.

Die Landung in Oslo erfolgt sogar ein paar Minuten vor der Zeit, wir können zügig aussteigen und werden per Bus ans Ziel gebracht. Wir folgen auch noch schnell der Empfehlung von Stefan und schauen, ob unser Gepäck eventuell versehentlich ausgeladen worden ist. Spannend: die anderen Koffer aus Zürich waren bereits auf dem Gepäckband, als wir angekommen sind, unglaublich schnell! Unser Gepäck taucht aber wie erwartet nicht auf, und wir machen uns auf zum Hotel.

Im Gegensatz zu 2023 ist jetzt noch Vorsaison und das Radisson Blue direkt am Flughafen lag noch im Reisebudget von Iris und Stefan drin, somit müssen wir keinen Bustransfer über uns ergehen lassen, sondern laufen 5 Minuten über das Gelände dorthin. Nach kurzer Diskussion finden auch alle, dass ein Besuch von Oslo sich zwar sehr lohnen würde, das in den 2 Stunden bis Sonnenuntergang aber zu stressig werden würde.  Stattdessen checken wir alle im Hotel ein und verabreden uns auf 18:30 Uhr zum Dinner.

Ich bin um 17:30 Uhr bereits an der Bar, wider Erwarten bin damit aber der Erste. Zum Glück kommen nur 1 Minute später bereits Daniel und Therese auch in die Bar, kurz darauf Leslie, Tomas und Jan.

Das Dinner ist lecker, aber selbst für Schweizer Verhältnisse teuer – für ein Rib Eye mit einer kleinen Flasche Wasser und einem Glas Rotwein rufen sie direkt 75 CHF auf.

Mit Daniel, Therese und Leslie nehme ich dann noch einen Absacker, während der Rest sich schon auf die Zimmer verzieht. Um 22:00 Uhr liege ich im Bett, morgen um 7:15 Uhr ist der gemeinsame Aufbruch geplant. Im Hotel werde ich nicht frühstücken, vielleicht später dann ein paar Happen in der Lounge. Eigentlich sollte der Flieger auch erst um 9:45 Uhr gehen, die App hat uns heute Abend aber gezeigt, dass sich der Start auf 9:10 Uhr vorverlegt hat. Man muss eben immer achtsam bleiben.

Es ist auf jeden Fall ein guter Start in den Urlaub, die Gruppe scheint auch hier sehr nett zu sein. Und beim Absacker heute hat sich ja schon herauskristallisiert, mit wem man abends noch nett zusammensitzen kann 🙂