Tag 54 – 05.09.24
Der Vormittag meines Abreisetags verläuft ruhig und entspannt, bis auf eine Ausnahme – ich will gerade kurz nach 9 Uhr ins Bad, als ich draussen ein energisches Türklopfen höre. Ich schaue durch den Türspion, aber das Klopfen war nicht bei mir, sondern beim Nachbarn. Ich bekomme mit, dass jemand von der Verwaltung durchs Haus geht und die Bewohner warnt, dass es in ein paar Minuten einen Testlauf des Feueralarms im Gebäude gibt, man aber nichts machen muss. Interessanterweise klopft er aber nur bei den «festen» Mietern im Haus, bei mir und der ebenfalls unter Airbnb-Vermietung stehenden Wohnung gegenüber läuft er dagegen vorbei 🙁
Ich bin auf jeden Fall froh, dass auf diese Art mitbekommen zu haben, als eine Viertelstunde später der Alarm losgeht – ansonsten hätte mich das unter der Dusche erwischt und garantiert schwer irritiert.
Bis um 11 Uhr habe ich mein Gepäck im Auto verstaut, in der Wohnung noch 5x nachgeschaut ob ich auch alles habe, und breche auf um die nächsten 3 Stunden zu überbrücken bis ich das Auto abgeben will.
Zunächst fahre ich nochmal ins Bliss Brewtique, und verbringe dort über eine Stunde mit einem Mocha und einem Stückchen Cheesecake, bevor eine grössere Gruppe Leute den kleinen Laden betritt und ich nicht mehr guten Gewissens einen der drei Tische belegen will.
Ich fahre also weiter in Richtung Innenstadt, und stelle den Wagen am Edgewater Hotel ab, um noch ein wenig am Fluss zu sitzen und herum zu flanieren. Trotz Daunenjacke ist der Wind allerdings so frisch, dass es mir nach einer halben Stunde reicht.
Beim Real Canadian Superstore vertrödle ich noch 20 Minuten, und fahre dann kurz vor 14 Uhr hinaus zu Driving Force. Die Autoabgabe verläuft sehr simpel und schnell («any issues? okay, we will email you the final bill») bis ich frage, ob mich eventuell jemand kurz die 3 Km an den Flughafen bringen könnte.
Bei der 2018er Miete hatte mir die Mitarbeiterin von DF das damals von sich aus angeboten, was super bequem war; heute bekomme ich allerdings einen abschlägigen Bescheid. Die Mitarbeiterin scheint aber noch neu zu sein, weil sie erstmal hilfesuchend ihre Kollegin anschaut – die erklärt mir, dass sie dazu eine formelle Beförderungslizenz bräuchten, die sie nicht haben. Aber sie schlägt mir augenzwinkernd eine andere Möglichkeit vor – Driving Force hat am Flughafen auch eine Station, und ich könnte den Kia auch einfach dort abgeben und mir so das Taxi an den Flughafen sparen.
Sie erklärt mir noch wie man dorthin kommt, was am Flughafen Whitehorse allerdings nicht wirklich eine grosse Herausforderung ist, und ich mache mich auf den Weg. Ich hatte bewusst den Wagen seinerzeit nicht direkt am Flughafen sondern in der Stadt gemietet, weil Flughafen Rentals immer eine prozentuale Zusatzgebühr mit sich bringen, die bei meiner Mietdauer einige hundert Dollar ausgemacht hätte – aber in dieser Konstellation ist das natürlich tiptop.
5 Minuten später bin ich am Flughafen und stelle den Wagen auf einem der DF Parkplätze ab. Durch die 3km zusätzliche Fahrt hierher erreicht mein Kilometerzähler 9’996, d.h. ich habe mit dem Kia exakt 5’900 Kilometer zurückgelegt.
Den Schlüssel des Kia werfe ich wie angewiesen in die Rückgabebox im Inneren des Flughafengebäudes. Danach heisst es erstmal noch eine halbe Stunde warten, bis der Air Canada Schalter geöffnet wird – die machen nämlich erst 2 Stunden vor Abflug auf.
Dafür bin ich danach der Einzige an der Security, und kann direkt zur Kontrolle laufen. Nichtmal den Kamerarucksack muss ich auspacken, aber eine TSA Mitarbeiterin macht (wie fast immer) einen Abstrichtest an der grossen Kamera. Weil gerade nichts los ist kommen wir noch ins Gespräch, als sie mich fragt wo ich auf der Reise so fotografiert hätte, und empfiehlt mir dann das Örtchen Hyder in Alaska – dort gäbe es einen kleinen See mit vielen Lachsen, wo man fast immer Bären beobachten könnte. Solche Geheimtipps sind Gold wert, also sicher etwas das ich mir merken muss. Hyder liegt allerdings ziemlich südlich in Alaska / nahe an British Columbia, und ist von Haines (dem südlichsten Punkt meiner diesjährigen Alaska-Reise) nochmal gute 1’000 Kilometer entfernt. Das muss für einen künftigen Trip aber ja kein Nachteil sein 🙂
Danach ist weiter Warten angesagt, bis unser Flieger ziemlich pünktlich ankommt und unser Gepäck verlädt, während die ankommenden Passagiere aussteigen. Ich erspähe von oben sogar meine beiden Koffer auf dem Gepäckwagen 🙂
Der Flug verläuft angenehm ruhig; es gibt wie immer Pasta oder Chicken und 2x etwas zu trinken, dann sind die 2.5 Stunden Flug auch schnell absolviert. Leider sind die Scheiben des Fliegers wieder ziemlich verkratzt bzw schmutzig, aber das iPhone macht dennoch erstaunlich gute Fotos.
Anflug auf Vancouver:
Wir landen mit 9 Minuten Verspätung in Vancouver, also ziemlich pünktlich. Da ich in Reihe 1 gesessen habe bin ich als Erster aus dem Flieger, und 12 Minuten später bereits bei der Gepäckausgabe. Beim Warten dort fällt mir noch folgender Hinweis auf einem der Monitore auf, der Informationen zu Kanada (und Werbung) zeigt:
Tja, das haben wir aber anders erlebt! Klar, Haines ist sehr nah an British Columbia, aber Homer ist doch ein paar hundert Kilometer entfernt, und dort hatte ich den Stellar Jay ja das erste Mal gesehen.
Kurz danach kommen die Koffer aufs Band, und meine Beiden sind unter den ersten Gepäckstücken, schön klappt das heute mal so wie es soll! Von hier aus sind es nochmal 10 Minuten Fussmarsch bis zum Fairmont Flughafenhotel, in dem ich vor 5 Wochen auch schon eine Übernachtung vor dem Flug nach Whitehorse gebucht hatte.
Der Check-in gestaltet sich etwas langwierig, weil relativ viele Leute anstehen, aber dann ist es geschafft. Da ich inzwischen Gold Member bei Fairmont bin haben sie mir ein Zimmerupgrade gegeben, und statt des gebuchten Zimmers auf die kleine Piste habe ich eins mit Blick auf die Startbahn bekommen. Das bringt heute zwar nichts mehr, weil gerade die Sonne untergeht und man eh nicht mehr viel sieht, aber der Gedanke zählt 🙂
Nach einer schönen heissen Dusche und frisch umgezogen (zum ersten Mal seit 5 Wochen wieder in einer Stoffhose statt in Outdoor-Kleidung!) gehe ich in der Fairmont Lounge noch ein paar Häppchen essen. Gegen 21 Uhr bin ich zurück im Zimmer, und lasse nach dem Bericht zum Tag den selbigen ausklingen.
Morgen um 13:15 Uhr geht der Flieger nach Hause; ich muss zwar in Frankfurt umsteigen, aber da das Zeitfenster mit 1.5 Stunden überschaubar ist, und ich dann eh von den internationalen Z-Gates zu den europäischen A-Gates laufen muss, was in der Regel 20-30 Minuten braucht, sollte das hoffentlich kein grosser Umstand werden. Um 10.40 Uhr werde ich dann laut Plan in Zürich ankommen.
Unterkunft: Fairmont Airport Hotel Vancouver
Gefahrene Km: 20
Schritte: 6’395
Fotos: 103
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