Tag 45 â 27.08.24
Heute heisst es also Abschied nehmen vom Denali Nationalpark; die nĂ€chsten beiden «Fixpunkte» in den verbleibenden Tagen dieser Reise ist einerseits die Fahrt zurĂŒck nach Kanada ĂŒber den Alcan, und zum anderen ein letzter kurzer Abstecher nach Alaska, um in Haines fĂŒr 3 Tage am Chilkoot River (hoffentlich) BĂ€ren und Adler beobachten zu können.
Der Weg nach Kanada ist allerdings ein langer; von Healy bis zur Grenzstation sind es rund 700 Km, und dazu kommen nochmal 300 Km bis zum Kluane Nationalpark, wo ich auch nochmal 2 Ăbernachtungen gebucht habe.
Um diese Fahrstrecke besser aufzuteilen sehen die nÀchsten Tage daher folgendermassen aus:
- Heute fahre ich von Healy via Fairbanks nach Delta Junction; das sind rund 380 Km der Fahrtstrecke. In Delta Jct. ĂŒbernachte ich einmal.
- Morgen geht es dann weiter nach Tok; das sind zwar nur 200 Km, aber hinter Tok beginnt dann schon bald der Alcan – und bis zum Kluane Nationalpark (bzw meiner Unterkunft in Haines Junction, Yukon) sind es dann nochmal 500 Km.
- Abgesehen davon, dass ich entlang des Alcans nicht viele Ăbernachtungsmöglichkeiten gefunden habe, macht die zusĂ€tzliche Ăbernachtung in Tok glaube ich schon Sinn. Am Donnerstag soll das Wetter sonnig-bewölkt bei 15 Grad werden, aber weitgehend niederschlagsfrei – also super Bedingungen fĂŒr eine schöne Fahrt. Wenn der Alcan wie ich hoffe bereits Herbstfarben hat, was wegen zusĂ€tzlicher Halts entsprechend mehr Zeit bei der Fahrt braucht, dann ist die Strecke Tok – Haines Jct. schon das Maximum was ich an einem Tag machen möchte.
Bevor ich mich heute auf den eigentlichen Fahrtweg mache, geht es erst nochmal 30 Kilometer in die Gegenrichtung zur Verabschiedung vom Denali Nationalpark.
Die Fahrtstrecke von heute und insgesamt sieht damit so aus:
Als ich von der EarthSong Lodge aufbreche ist die Sicht superklar, fast schon «föhnig» – das Ă€ndert sich allerdings wieder, bis ich im Park angelange. Denali ist gross bzw hoch genug, um sowieso sein eigenes Wetter zu machen, und gibt sich heute geheimnisvoll verhĂŒllt. Die klare Sicht auf den Berg gestern war also wirklich ein seltener GlĂŒcksfall!
Auf dem Weg zum Park:
Auf dem Weg zum Park gibt es kurz vor dem Eingang noch eine Haltebucht mit einem weiteren / anderen Eingangsschild als das, das ich schon fotografiert habe; von der 2. Version wollte ich natĂŒrlich auch noch ein Bild mitnehmen.
Im Bus Depot hole ich mir noch einen Caramel Macchiato; tatsĂ€chlich schmeckt mir der Kaffee hier besser als in der Alaskan Coffee Bean, daher hat diese heute keinen Abschiedsbesuch mehr von mir bekommen. Es ist halt nimmer wie frĂŒher đ
Eigentlich hatte ich ja vor, nur nochmal 20-30 Minuten ein kurzes StĂŒck der freien Parkstrasse abzufahren, aber im Verlauf der 15 Meilen bis zur Kontrollstation reisst der Himmel auf und die Herbstfarben in der Tundra leuchten um die Wette – daher verbringe ich am Ende doch nochmal ĂŒber 2.5 Stunden im Park.
Auf den letzten 2 Meilen vor der Savage River Check Station halte ich kurz an, weil rechterhand die Tundra wirklich schön in der Sonne leuchtet; in dem Moment jagen ein paar Vögel vor diesem tollen Hintergrund vorbei:
Weil die Ecke so schön ist, hier nochmal mit mehr Bergen im Hintergrund, dafĂŒr inzwischen wieder ohne Vögel:
Zur Krönung der Verabschiedung laufe ich auf dem RĂŒckweg zum Parkausgang auf einen «Stau» aus 3 Park-Bussen und mehreren Autos auf; das ist immer ein gutes Zeichen fĂŒr eine Tiersichtung. Und tatsĂ€chlich, etwa 80 Meter von der Strasse entfernt ist ein Moose am BlĂ€tter abknabbern .. aber zum ersten Mal auf der Reise ist es ein Moose Bulle mit Geweih, schön!
Inzwischen ist es schon halb zwei; höchste Zeit mich auf den Weg zu machen. Ich verlasse also dieses Mal wirklich endgĂŒltig den Park – toll dass ich auch auf dieser Reise so viel Zeit hier verbringen konnte, und wieder so viele tolle EindrĂŒcke von hier mitnehmen kann. Hoffentlich auf Wiedersehen!
Auf dem Weg nach Fairbanks bietet das Wetter von bedrohlich dunklen Wolken bis Sonnenschein alles:
Ich GLAUBE ich habe in Fairbanks auch schonmal gutes Wetter gehabt đ aber meistens war es doch eher so:
Ich mache im lokalen Safeway Halt und frische die VorrĂ€te auf – Wasser, Saft, Obst, etwas zum Nachtessen (in Delta Jct. schliessen die meisten Lokale heute um 20 Uhr, und ich habe den Verdacht das wird etwas knapp), etc. Danach fĂŒlle ich den halbleeren Tank noch gegenĂŒber bei Fred Meyer auf. Auf der anderen Strassenseite hat es mit dem Super Car Wash noch eine weitere der seltenen «richtigen» Waschstrassen, und eigentlich wĂŒrde es dem Boliden nicht schaden – aber so wie der Himmel ausschaut belasse ich es dabei, an der Tankstelle schnell die Scheiben zu reinigen.
Dann geht es weiter; kurz hinter Fairbanks liegt das StĂ€dtchen North Pole, das jedes Jahr tausende Briefe an Santa Claus aus der ganzen Welt in Empfang nimmt, und einen Christmas Store hat, der ganzjĂ€hrig geöffnet ist. Wie eigentlich immer wenn ich hier in der Gegend bin halte ich wieder an, und mache die eigentlich immer gleichen Fotos đ
Im weiteren Verlauf komme ich am «Birch Lake» vorbei, der wunderschön tiefblau links der Strasse liegt. Ich halte kurz an, realisiere dass auch das eine Stelle ist die mir in der Vergangenheit schon jedes Mal gut gefallen hat, und schaue kurz nach ob man hier mit der Drohne fliegen darf. Die App zeigt keine EinschrĂ€nkungen an, allerdings windet es sehr stark – beim Start blĂ€st es die Mini fast in den Boliden! Ich lasse sie daher nur ein paar Meter hochsteigen und mache ein paar SchnappschĂŒsse.
Nur ein paar Minuten spĂ€ter komme ich an eine grössere Baustelle, bei der man auch von einem der hier ĂŒblichen Pilot-Cars durchgelotst wird; allerdings habe ich glaube ich noch nie so lange warten mĂŒssen wie hier – ich höre fast ein ganzes Kapitel im Hörbuch wĂ€hrend wir stehen, und das geht ĂŒber 20 Minuten.
Aber irgendwann sind wir auch hier durch, und dann passiert nicht mehr viel Spannendes bis Delta Junction.
Die Unterkunft die ich heute gebucht habe liegt ausserhalb von Delta Junction, in einer geschotterten Seitenstrasse von einer Nebenstrasse, die so Backcountry ist das nichtmal Google Maps sie kennt – ich komme tatsĂ€chlich nur dank der Beschreibung in der BuchungsbestĂ€tigung an.
Ich bin im linken Teil des HĂ€uschens untergebracht; der rechte Teil ist fest bewohnt. Die EigentĂŒmerin ist gerade am Gehen als ich vorfahre, und erzĂ€hlt mir dass sie 9 Enkelkinder hat und 2 davon heute abend betreut. Drei SĂ€tze spĂ€ter ist sie thematisch bereits bei den vielen Immigranten angelangt, die es in Delta Jct angeblich hat, und bei Trump … ich bleibe diplomatisch und bin verabschiede mich kurz darauf nach drinnen.
Den Namen «Mountain View House» trĂ€gt es jedenfalls zu Recht – was fĂŒr ein Panorama!
Die Nachbarin hatte mir zum Nachtessen noch eine Burger-Bude in Delta Jct empfohlen, die aber um diese Zeit bereits geschlossen hat. Es ist 19.40 Uhr, d.h. ich habe noch 20 Minuten um mir ggf. von einem anderen Food Truck etwas zu holen – ich springe also spontan ins Auto und bin 10 Minuten spĂ€ter an «The Fire» angekommen.
Bei Google hat der Food Truck gute Ratings, aber als ich ankomme sieht es wenig verlockend aus und hat irgendwie komische Vibes – ich drehe dann genauso spontan wie ich gekommen bin direkt wieder um, und fahre zurĂŒck ins Haus. Am Ende gibt es dann wie eigentlich ja ursprĂŒnglich mal geplant die EinkĂ€ufe von Safeway zum Dinner.
Unterkunft: Mountain View House, 3233 South Bear Creek, Delta Junction, Alaska (via AirBnB)
Gefahrene Km: 433
Schritte: 5’936
Fotos: 273
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