Tag 19 – 01.08.24
Der heutige Reisetag verläuft unspektakulär – kurz nach 9 Uhr gehe ich in der Lounge frühstücken; das Angebot ist aber bei weitem nicht so umfangreich und hervorragend wie im Fairmont in Lake Louise. Aber auch ohne frisches Omlette ist das vorhandene Angebot lecker, und ich geniesse sowohl den Ausblick (strahlend blauer Himmel!) wie auch meinen French Toast mit Obstsalat.
Gegen 10.30 Uhr nehme ich meine beiden Koffer und mache mich auf die Suche nach dem Business Desk von Air Canada für Inlandsflüge. Ich erinnere mich zwar noch von vor 6 Jahren, dass der Schalter gut versteckt war und ich länger danach suchen musste, aber auch heute muss ich erst wieder jemanden fragen bevor ich es finde. Immerhin ist wenig los und ich habe meine beiden Gepäckstücke innerhalb von ein paar Minuten aufgegeben.
Der Flughafen Vancouver:
Inzwischen habe ich bei Fairmont bzw den Accor Hotels einen vernünftigen Statuslevel erreicht, somit war es auch kein Problem heute einen späteren Checkout zu erhalten – ich kann bis 13 Uhr im Zimmer bleiben, und nutze das auch (fast) voll aus. Um 12.45 Uhr mache ich mich dann auf den Weg; Boarding ist um 13.20 Uhr und das Terminal für Inlandsflüge nur 7 Minuten entfernt, das müsste ja locker reichen.
Die Rechnung war aber ohne die Sicherheitskontrolle gemacht, denn selbstverständlich wird mein Fotorucksack (obwohl ich die Kameras & Objektive extra herausgenommen hatte) beim Scannen nochmal separat zur Kontrolle herausgezogen, abgetastet und danach dem schon fast üblichen Sprengstoffwischtest unterzogen.
Das hat ganz schön Zeit gebraucht, und auch wenn ich noch nicht in Stress geraten muss, ist es doch bereits 13.12 Uhr als ich an meinem Gate ankomme. Und kaum zu glauben, Air Canada fängt nicht nur pünktlich, sondern sogar ein paar Minuten vor der geplanten Zeit an zu boarden!
Ich schaffe es noch, mich frühzeitig in die Schlange zu stellen, was auch gut ist. Da ich die Inlandsflüge gemeinsam mit den Langstreckenflügen auf einem Lufthansa Ticket gebucht hatte, fliege ich auch hier Business, und damit sollte Platz fürs Handgepäck ja kein Problem sein – aber denkste! Auf meiner Sitzplatzseite sind die Overheads in den ersten paar Reihen nicht vorhanden – keine Ahnung ob das bauartbedingt an dem kleinen Jet liegt, auf jeden Fall bin ich froh früh genug dran zu sein, um meinen Fotorucksack auf der Seite gegenüber unterbringen zu können.
Es gibt direkt vor mir noch einen Schrank, in dem der Flight Attendant noch 4 grosse Gepäckstücke auf Anfrage unterbringt, aber für den Rückflug in ein paar Wochen muss ich mir das schonmal vormerken. Mein Platz 1A hat immerhin mehr Beinfreiheit nach vorne, so dass ich die Laptoptasche problemlos dort unterbingen kann.
Mein einziges Fenster ist leider so zerkrazt, dass die meisten Bilder nichts geworden sind, aber ein paar Eindrücke gibt es dann doch.
Die Landung in Whitehorse erfolgt püntklich und problemlos; meine Koffer sind nach kurzer Zeit ebenfalls da, und ich schnappe mir ein Taxi für die Fahrt ins Hotel. Den Mietwagen hole ich erst morgen vormittag ab; wie schon beim letzten Mal habe ich einen SUV bei Driving Force in Whitehorse downtown statt am Flughafen gemietet, was spürbar günstiger ist. Die Taxifahrt dauert eine Viertelstunde; es ist gerade «Rush hour» und auch wenn Whitehorse nicht gross ist, das merkt man dann doch! Dafür kostet der Trip nur 22 CAD, da kann man nicht meckern.
Meine Unterkunft für heute ist das Edgewater Hotel; hier bin ich vor 6 Jahren auch abgestiegen, und auch wenn ich es damals (zu Recht) als «hellhörig» und «eigentlich zu teuer für das was es bietet» bewertet hatte, gibt es für eine Nacht wenig bessere Alternativen. Die Zimmer sind sauber und übersichtlich, das Bett bequem – aber die Zeit der Luxusunterkünfte ist eindeutig erstmal vorbei. Aber dafür bin ich jetzt ja auch endlich im Yukon!
Es ist zwar bewölkt, aber immerhin trocken, also mache ich erst nochmal einen (Wieder-)Entdeckungsspaziergang durch den Ort. Und bin erstmal irritiert – der «Town Square» am Fluss sieht anders aus als ich dachte, und die SS Klondike (ein stillgelegter Schaufelraddampfer) ist nicht nur viel weiter vom Hotel entfernt als ich es in Erinnerung hatte, der Lageplatz (und der Dampfer!) sehen auch komplett anders aus.
Ich komme etwas ins Grübeln, setze mich auf eins der zahlreichen Bänkchen am Fluss, und schaue erstmal die Fotos im 2018er Bericht nach. Und da klärt es sich dann auf … ich war 2018 gar nicht an der SS Klondike, und das was ich die ganze Zeit vor dem inneren Auge hatte war der Dorfplatz und ein anderer Dampfer in Dawson City, wo ich übermorgen sein werde! Oh man 🙂
Auf dem Rückweg zum Hotel stelle ich fest, dass alle Läden die keine Restaurants sind um 18 Uhr schliessen – bzw. bereits geschlossen haben. Mein Plan, noch etwas Mineralwasser fürs Zimmer zu kaufen, fällt erstmal damit flach.
Ich gehe dann im hoteleigenen Restaurant «Belly of the Bison» (das es vor 6 Jahren meiner Meinung nach auch noch nicht gab) etwas essen; es gibt Bison Bolognese (sehr lecker) und das obligatorische Willkommensbierchen aus lokaler Brauung.
Obwohl ich ja keinen Jetlag mehr und heute eigentlich nichts gemacht habe, bin ich doch recht müde – ich lese also noch etwas und mache dann zeitig das Licht aus.
Unterkunft: Edgewater Hotel, Whitehorse, Yukon
Gefahrene Km: 8km mit dem Taxi
Schritte: 8’883
Fotos: 59
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