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Tag 41 – 23.08.24

Als Erstes noch eine Nachlieferung von gestern, die ich vergessen hatte – das war meine gestrige Fahrstrecke, einmal nur die vom Tag an sich, und einmal als Teil meiner Gesamtstrecke bisher:

Gestern abend hatte ich ja noch den Wetterbericht für die kommenden Tage gecheckt, und dabei festgestellt dass die Vorhersage für die Gegend hier ab Montag mittlerweile ziemlich gut aussieht – 6-9 Stunden Sonnenschein mit leichten Wolken, geringe Regenwahrscheinlichkeit.

Am Dienstag muss ich ja schon wieder weiter in Richtung Delta Junction (als Zwischenstation auf dem Weg nach Kanada), aber Montag müsste ein guter Tag sein um ihn weitgehend im Park zu verbringen.

Quelle: MeteoBlue App

Meine Park-Besuchsplanung

Offenbar beobachten aber noch mehr Leute den Wetterbericht; als ich auf der Ticket-Seite für die Denali Bus Tours nachschaue, sind die beiden ersten Touren des Montags (um 5 Uhr und 6 Uhr morgens) bereits ausgebucht. Da mir das aber eh zu früh ist, macht das erstmal nichts, aber es wird vermutlich Zeit, meine Tickets zu reservieren.

Im Gegensatz zu meinen bisherigen Besuchen im Denali kann man aktuell keine verschiedenen Routen auswählen – vor 3 Jahren gab es einen grösseren Erdrutsch im Park, der einen Teil der (einzigen) Strasse ab Meile 44 weggerissen hat. Es gibt zwar inzwischen einen Bauplan und -budget um das zu reparieren, aber da die Mühlen langsam mahlen, und hier oben vom Wetter her maximal 3-4 Monate pro Jahr gearbeitet werden können, und die Materialien weite Wege zurücklegen müssen, rechnet man aktuell mit einer Wiedereröffnung der Parkstrasse auf voller Länge im Jahr 2027(!)

Aktuell gibt es nur eine Tourbusroute, die bis zur East Fork Bridge bei Meile 43 führt, und von dort wieder retour, das Ganze in 4.5 Stunden. Da das aber immerhin 30 Meilen weiter ist als der öffentliche Teil den man selbst befahren darf, steigert das zumindest die Chance für Tiersichtungen.

Jede Tour kostet 33 Dollar, die Preise haben sich also seit 2018 nicht gross verändert. Ich buche dann nach einigen Überlegungen drei Tickets: eins für Samstag vormittag, um die Zeit zwischen Check-out aus den TriValley Cabins und dem Check-in in der EarthSong Lodge sinnvoll zu gestalten. Am Samstag soll es weiterhin stark bewölkt, aber immerhin grösstenteils trocken sein.

Sonntag ist Regen angesagt, das wird dann eher ein Ruhetag bzw so wie heute mit dem eigenen Auto auf den ersten 13 Meilen der Parkstrasse.

Und für den hoffentlich sonnigen Montag habe ich direkt 2 Touren gebucht, eine von 7:00-11:45 Uhr, dann ein paar Stunden Pause, und um 16:30 – 21:15 Uhr die zweite Tour. Hier oben ist bereits um 21:30 Uhr Sonnenuntergang, und so hoffe ich, dass wir auf der Morgentour viele Tiere sehen und bei der zweiten Tour schöne Farben in der Abendstimmung bekommen.

Leider sind die Fall Colors des Indian Summers heuer noch nicht so weit, wie ich gehofft hatte – man sieht zwar schon einige Gelb/Orange- und Rot-Töne, aber die Tundra «brennt» noch nicht so herrlich wie beim letzten Mal. Die 2 Wochen, die ich dieses Jahr früher hier oben bin als in 2018 machen wohl doch einen grossen Unterschied.

Der heutige Tag

Aber kommen wir zum heutigen Tag; wie erwartet ist es bewölkt mit Regenschauern; ich mache mich relativ spät aus dem Haus und besuche erstmal die «Alaskan Coffee Bean«, mein anderes Lieblingslokal hier in Healy – ein kleines Café am Aussenrand von Healy, das ich 2018 erst entdeckt hatte. Zu meiner grossen Freude existiert der Laden noch:

Natürlich haben auch sie sich etwas verändert, wenn auch nicht so sehr wie die 49th State – die beiden gemütlichen Sofas sind durch drei Tische mit Stühlen ersetzt worden, die mehr Platz bieten, und die leckeren Waffeln gibt es auch nicht mehr.

Ich frage wegen den Waffeln nach; der Koch ist noch nicht lange genug dabei, aber die Frau hinter der Kaffee-Theke ist offenbar die Besitzerin, und freut sich sichtlich über die Frage. Vor 4 Jahren haben sie mit den Waffeln aufgehört, obwohl sie das auch immer gemocht hatte, aber sie meinte ihre Mitarbeiter hätten das zu aufwendig gefunden, und daher hätten sie das dann eingestellt.

Statt dessen esse ich dann einen Avocado Bagel zum Brunch, der zwar auch gut ist, aber natürlich nicht mit frischen Waffeln mithalten kann 😉

Und sie haben noch etwas im Programm, das ich früher immer in Homer bei Capt’n Coffee gekauft hatte, die das aber nicht mehr führen: Kaffeebohnen in Schokolade. Ist vielleicht etwas viel Koffein wenn man zuviele davon nimmt, gut gibt es das bei uns daheim nicht – aber für hier zum Roadtrip-Reisen ist das super 🙂

Danach geht es dann aber in Richtung Denali Park.

Mein erster Halt ist wieder das Eingangsschild; da es gerade trocken ist hoffe ich auf andere Besucher, die ich für ein Foto in Anspruch nehmen kann, und der Plan geht auch auf:

Danach fahre ich zum Denali Bus Depot, das früher mal Wilderness Access Center hiess (keine Ahnung wieso sie das geändert haben) und hole meine vorbestellten Tickets von heute nacht ab.

Während der Drucker meine drei Tickets gefühlt von Hand ausmalt habe ich Zeit, ein wenig mit dem Mitarbeiter über den Erdrutsch im Park zu plaudern; er erzählt, dass er kürzlich an einem freien Wochenende mit seinem Mountain Bike ab Meile 43 weiter in den Park hinein gefahren ist – all die Campingplätze und Infrastruktur dort sind seit dem Erdrutsch natürlich inzwischen bereits  3 Jahren geschlossen, und die Natur und die Tiere fühlen sich dort komplett ungestört.

Die nächsten 2 Stunden verbringe ich auf der Parkstrasse, bis zu dem Stück bei Meile 13 ab dem man mit dem privaten Fahrzeug nicht mehr weiter fahren darf. Leider kann ich keine Tiersichtungen vorweisen, daher gibt es nur ein paar Eindrücke von der Landschaft.

Es ist immerhin wenig los, ich nehme an das Wetter hat viele potenzielle Besucher heute abgehalten, und ich kann fast nach Belieben mitten auf der Strasse anhalten und Ausschau halten / Fotos machen.

Am Ende meiner Parkstrassenfahrt hat es wieder angefangen, intensiver zu regnen – da das nicht so richtig viel Spass macht und ich ja noch einige Tage hier bin, verziehe ich mich in meine warme Cabin und hole auf dem Weg dorthin nochmal schnell eine Mocha in der Coffee Bean.

Unterkunft: Aurora Cabin bei den TriValley Cabins, Lester Road, Healy, Alaska
Gefahrene Km: 67
Schritte: 4’356
Fotos: 92