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Danach bleibt es den Rest der Nacht ruhig; gegen Morgen fangen die ersten Vögel an, wach zu werden und ans Wasserloch zu kommen, und das gibt mir noch ein paar Bilder, aber insgesamt war das keine ergebnisreiche Nacht. Und auch wenn man versucht sich für die anderen zu freuen, so ist es doch ein wenig bitter dass die andere Gruppe heute Nacht einen Elefanten zu Besuch bei ihrem Wasserloch hatte!

Zurück in der Lodge gibt’s erstmal wie immer super leckeres Frühstück, danach gratuliere ich Mama daheim zum Geburtstag (was «dank» der Infrastruktur im Busch mehrere Anläufe benötigt; nichtmal WhatsApp Audio funktioniert) und lege mich anschliessend nochmal 2 Stunden hin.

Um 14.30 Uhr geht es weiter zum Game Drive; trotz seiner bekannten Abneigung gegenüber Vögeln hatte Marsel sich entschieden, mit der anderen Gruppe heute in die Lagoon Hide zu gehen – eine Entscheidung, die er später noch bereuen wird 🙂

Wir berechen mit Daniella auf und haben wieder Calvin als Guide; er berichtet beim Losfahren, dass andere Guides der Lodge bereits eine Herde Elefanten beim Damm gemeldet hatten, also fahren wir schnurstracks auch dorthin.

Und was für ein Erlebnis! Um Paul zu zitieren, einen Dutzendfachen Afrika-Reisenden: „this was the best elephant experience I’ve ever had“.

Sicher 30-35 Tiere, vor, hinter und um uns herum, miteinander im Wasser raufend, wild trompetend Vögel am Ufer verscheuchend, an Land, mit Elefantenjungen genauso wie mit alten Patriarchen, verbringen wir knapp anderthalb Stunden in mitten der Herde. Im Wasser hat es noch Hippos, and Land Büffel, es ist (schon wieder!) ein Fest.

Quelle: Daniella Sibbing

Calvin schlägt später dann vor, dass wir hinter den Damm fahren, falls sich die Elefanten dorthin bewegen sollten um uns tolle Silhouetten–Fotos zum Sonnenuntergang zu bescheren.

Wir warten und warten, während Calvin sich mit anderen Guides zu den Bewegungen der Elefanten abstimmt. Es scheint, dass wenigstens einer der Bullen in unsere Richtung marschiert. Wir bereiten inzwischen schonmal unsere Kameraeinstellungen vor und machen Test-Shots.

Eine Viertelstunde später stellt sich heraus, dass Calvin und Matt (der andere Guide) von 2 verschiedenen Orientierungspunkten gesprochen hatten! Derjenige, auf den sich der Bulle zubewegt, ist aber nicht weit weg, also brettert Calvin zügig („hold on, this is Ferrari Safari!“) durch den Busch, und wir schaffen es tatsächlich äussserst knapp noch gerade so – eine Minute später wären wir zu spät gewesen! Dafür werden wir mit diesen Bildern belohnt:

Leider klettert der Elefant nach sehr kurzer Zeit den Damm hinunter, um junge Blätter von den Fieberbäumen zu naschen, und somit wird es nichts mehr mit weiteren Silhouetten-Bildern für uns.

Nach kurzer Beratungen machen wir uns (erneut zügig, da es schon 17 Uhr ist und unserer Zeitslot bald zu Ende ist bzw die Sonne unter geht) auf den Weg zu einer anderen Stelle, an der die Kollegen-Scouts einen Löwen gemeldet haben. Wir haben grosses Glück, und kommen auch hier noch rechtzeitig an, um ein paar Minuten und schöne Motive mit dem Löwen in freier Wildbahn zu geniessen. Als kurz danach ein weiterer Landy heran naht, wird es dem Löwen zu dumm und er verzieht sich.

Letzten Endes sind Löwen auch einfach nur Katzen! 😀

Wir machen uns auf den kurzen Heimweg, und sind um 17:30 Uhr in der Lodge. Schnell umgezogen und parat gemacht, treffen sich die ersten 15 mins später an der Bar wieder, und um 18 Uhr gibt’s Dinner. Auch das ist wieder sehr lecker! Wie erwartet ist Marsel nicht gerade glücklich, dass er einen Nachmittag in der Lagoon Hide bei seinen ungeliebten Wasservögeln verbracht hat anstatt mit unserer Gruppe die Elefanten zu erleben, (er-)trägt unsere Begeisterung aber mit Fassung 😉

Wie man an seinem T-Shirt unschwer erkennt, ist Marsel wirklich kein Freund von Vogelphotographie!

Wir unterhalten uns noch ausführlicher mit dem schottischen Paar am Nachbartisch, eine der wenigen anderen Gäste in der Lodge. Neben Afrika sind sie auch begeisterte Bären und Alaska-Fans, somit geht uns der Gesprächsstoff nicht so schnell aus.

Um 20:30 Uhr bin ich wieder im Zimmer und schaue noch ein paar der rund 2’500 Bilder vom Nachmittag durch – dann soll aber auch bald Schluss sein, morgen um 6 Uhr geht es zur Scavenger Hide für unsere Gruppe, und das 2. Picture Review morgen um 11:45 Uhr muss auch noch vorbereitet werden!