Als kleine Gegenleistung für den Stress des Vortrages finde ich heute morgen einen Briefumschlag von der Hoteldirektion unter meiner Tür mit zwei Frühstücksvouchern. Eine nette Geste, insbesondere wenn man berücksichtigt dass wir mit den beiden getrennten Zimmern zum gleichen Preis eigentlich spürbar besser fahren als mit der ursprünglichen Suite. Aber andererseits haben wir gestern auch ein paar Stunden Zeit mit Organisation und Umzug verloren, also nehmen wir die Einladung doch gerne an.
Wir gehen wie jeden Morgen ins Trademark, und unser üblicher Kellner Sergio klärt erstmal mit dem Front Desk ab, wieviel der Voucher eigentlich wert ist. Normalerweise seien es USD 35, aber sie geben uns den Betrag pro Person und pro Tag – d.h. wir haben heute und morgen jeweils USD 70 zur freien Frühstücksverfügung! Sie geben sich wirklich alle Mühe, uns nach dem Wasserschaden den Aufenthalt angenehm zu machen.
Wir frühstücken lecker, dann machen wir uns auf den Weg. Auf dem Plan für heute stehen Roosevelt Island (ein Tipp aus dem «Glücksmomente»-Reiseführer) und Central Park. Im Hotel-Lift unterhalten wir uns nett mit einem Polen, der hervorragend Deutsch spricht. Er empfiehlt uns einerseits, bei Katz (einem Delikatessenladen) essen zu gehen, und fragt ob wir schon bei The Edge gewesen seien. Ich empfehle ihm im Gegenzug die Rooftopbar vom Archer, woraufhin er erzählt, dass seine Frau dort in ein paar Tagen ihren Geburtstag feiert. Es gibt keine Geheimtipps mehr 😀 Sie hat allerdings 15 Jahre in New York gewohnt, insofern ist das kein Wunder.
Noch wichtiger allerdings ist, dass er uns von einer grossen «pro Israel» Parade erzählt, die heute stattfinden wird – und in Folge dessen die Polizei einen grossen Bereich östlich des Centralparks bis hinunter nach Midtown komplett abgesperrt hat! Damit ist der Central Park als Ziel für heute nicht mehr ganz so attraktiv, und wir beschliessen den Park auf morgen zu verschieben.
Wir beginnen erstmal wie geplant und fahren mit der U-Bahn zur Seilbahnstation an der 60. Strasse; von dort kann man (sogar mit den normalen MTA / MetroCard) mit einer Luftseilbahn von Manhatten über den East River nach Roosevelt Island übersetzen. Es gibt natürlich auch eine U-Bahn-Station auf der Insel, aber fürs erste Übersetzen macht die Fahrt mit der Seilbahn doch deutlich mehr her.
Auf Roosevelt Island ist erfreulich wenig los, und wir spatzieren am Flussufer entlangin Richtung Südspitze der Insel. Unterwegs kommen wir sowohl an den historischen Ruinen des Pocken-Spitals vorbei, sowie an einem Katzenrefugium. Obwohl Roosevelt Island eine grosse Population an Vögeln hat, die derzeit auch am Brüten sind, scheint die Kombination kein Problem zu sein.
Die Südspitze von Roosevelt Island bietet neben einem weiteren FDR Memorial auch noch ein paar schöne Perspektiven auf die umliegende Skyline.
Am frühen Nachmittag suchen wir eine Kleinigkeit zum Essen, und landen dank Google Maps Empfehlungen im «Anything at All» Restaurant im Gebäude «The Graduate», das auf dem Campus der Cornell Tech University hier auf der Insel steht. Da aktuell bereits Semesterferien sind ist auch hier wenig los, und wir bekommen problemlos einen Tisch im Lokal, das mit vielen Büchern im Stil einer gemütlichen Bücherei dekoriert ist. Hier gibt es sogar ungewöhnlich gesundes Essen (Gemüse mit Hummus-Dip), aber auch Fries in amerikanischen Portionsgrössen.
Nachdem wir das Essen niedergekämpft haben machen wir uns nochmal auf den Weg nach Brooklyn, unterbrochen nur von einem kurzen Stopp Nähe 14. Strasse für einen Frapuccino bei Starbucks, als wir zwischen 2 U-Bahn-Stationen umsteigen müssen.
In Brooklyn gehen wir in den gleichen Park wie gestern, setzen uns entspannt auf eine der zahlreichen Bänke, und schauen Leuten zu die hier ihren Sonntag Nachmittag verbringen.
Auf dem Rückweg ins Hotel am Abend kaufen wir noch einen Flaschenverschluss (für die früher bereits erworbenen Sektflaschen) und machen es uns dann im Wohnzimmer der Suite bei eben einer dieser Flaschen gemütlich.
Gelaufene Schritte: 13’127
Gemachte Fotos: 232
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