Hier also der zweite Teil der schönsten Fotos vom heutigen Tag.
Teil 2: Fuchs, Du das die Gans das Ei gestohlen…
Bis zum Abendessen ist noch eine ganze Menge Zeit, und der Ausblick vom Vorderdeck auf die tollen Panoramen links und rechts ist heute wieder einmal extra schön. Ja, es gibt auch wieder ein paar (ausgewählte) Vogelbilder .. ich muss hunderte Fotos von Vögeln gelöscht haben, die an sich auch gut waren, aber irgendwann wird’s einfach zu viel 🙂
Die vor der Freya davonlaufenden Lummen, die schlichtweg nicht davonfliegen wollen sondern sich lieber im Wasser abstrampeln, finde ich einfach klasse –
Etwa eine halbe Stunde vor dem Nachtessen lasse ich mich noch von Peter inspirieren und hole mir ein Freya-Bier für einen Auf-Deck-Apéro: das Bier wurde mit Gletscherwasser gebraut, und das tatsächlich nach einem Rezept von Erik, unserem Schiffsingenieur – und schmeckt sehr lecker.
Nach dem Nachtessen geht es nochmal auf die Zodiacs – es ist ein Ausflug zum nahe gelegenen Vogelfelsen geplant. Etwa 65’000 Vogelpaare brüten dort, und mit der Freya dürfen wir aus Schutzgründen nicht nahe heranfahren. Es ist in den letzten 2 Stunden recht neblig geworden, eine richtige Suppe, und Stefan erinnert uns nochmal daran, dass alle unsere Ausflüge freiwillig sind … wer also lieber hier bleiben und z.B. in den Hot Tub springen möchte kann das absolut machen.
Nach kurzer Überlegung wollen alle mitkommen, ausser dem kränkelnden Teilnehmer-Stefan, der sich mit seiner Erkältung lieber ins Bett statt in ein zugiges Zodiac legen will. Eine verständliche Entscheidung, die am Ende aber seinen Frust von heute nachmittag nicht lindern sollte…
Bei der Vorbereitung fürs Zodiac mache ich den vielleicht grössten Fehler der Reise – es hat Nebel und Vögel, und ich habe ja schon tausende Vogelbilder gemacht.. also lasse ich das sperrige 800er Tele an Bord, und nehme nur das 100-400er Zoom und das 24-120er Immerdrauf mit.
Wie heisst es so schön: das beste Objektiv ist das, das man dabei hat. Oder wie Yves hinterher sagt: auf das Zodiac nimmt man immer alle Objektive mit, weil man nie weiss was passiert.
Nunja. Wir gehen also gegen 21:15 Uhr in die Zodiacs, und machen uns auf den relativ kurzen Weg.
Wer sagt denn, dass es in der Arktis keine Pinguine gibt! (Es sind keine, aber sie sehen zumindest aus der Ferne den Pinguinen doch täuschend ähnlich!)
Schon 20 Minuten später sind wir in der Nähe des Vogelfelsens, und oh Wunder, der Nebel verweht, die Sonne bricht durch, und wir bekommen klare Sicht!
Das ist kein Schmutz auf der Linse, sondern hunderte von Vögeln die von und zu ihren Nistplätzen am Vogelfelsen fliegen:
Zwischen diesem und dem vorherigen Foto liegen nur 10 Minuten – unglaublich wie schnell es aufklart!
Nochmals 8 Minuten später ist der Nebel praktisch weg, und die Sonne scheint.
Diese 2 Lummen hatten definitiv heftig Streit miteinander und waren nur Zentimeter von unseren Booten weg, ohne sich in ihrem Kampf von uns beeindrucken oder gar abhalten zu lassen.
Und dann wird es schon wieder langsam neblig, gerade mal 20 Minuten nachdem es aufgeklart hatte…
Stefan ist als Landschaftsfotograf total begeistert, er hat den Felsen bisher noch auf keiner Reise vollständig zu sehen bekommen weil es immer (zu) neblig war, und alle anderen sind auch erstmal ganz zufrieden damit wie der Ausflug bisher gelaufen ist.
Das zweite Zodiac teilt irgendwann via Funk mit, dass sie weiter unten am Felsen einen Polarfuchs entdeckt hätten – eigentlich kein Wunder, bei so vielen brütenden Vögeln muss das für einen Fuchs doch ein Schlaraffenland sein.
Wir fahren etwas später auch in diese Richtung, während das zweite Zodiac ebenfalls einen anderen Platz weiter entfernt anfährt. Der Fuchs ist noch da, aber relativ weit weg – also leider keine spektakulären Aufnahmen … zumindest für den Moment.
Dann ist er auch schon wieder verschwunden, und wir wenden uns wieder anderen Motiven in der Umgebung zu.
Und dann, gut 20 Minuten später in denen wir die brütenden Vögel beobachtet hatten, kommt erneut ein Polarfuchs ins Bild – nur 50,60 Meter von uns entfernt, und er hat zur allgemeinen Begeisterung ein grünes Vogelei in der Schnauze, das er offensichtlich gerade einem brütenden Paar unter dem Hintern weggeklaut hat!
Die ganze Beobachtung dauert nur 34 Sekunden, in denen ich 175 Schnellschuss-Fotos schiesse.. aber es hat ein paar echte Gewinner dabei! Hier also die schönsten 23 Bilder vom auf frischer Tat ertappten Dieb:
Und was für ein Jammer, dass ich das 800er nicht dabei habe… Mit dem 400er Zoom sieht man zwar auch noch gut etwas, aber Peter L (der zweite 800er-Besitzer in der Gruppe) auf dem anderen Zodiac hat deren Fuchs bildfüllend und scharf ablichten können, etwas das mir jetzt natürlich nicht gelingt. Aber dafür ist uns im Gegensatz zum anderen Boot das Motiv des Eierdiebs vergönnt.
Danach sind wir nochmal eine Stunde unterwegs, bevor es kurz vor Mitternacht zurück zur Freya geht.
Auch heute folgen wir der neuen Tradition und stossen noch auf die Bären- und Fuchssichtungen an, dann ist es aber auch bald Zeit fürs Bett – es war wieder ein aufregender und langer Tag, echt unglaublich wie viel wir heute gesehen haben!
Gemachte Fotos: 2’818
Unterkunft: MS Freya, Kabine 2
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