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Bei Stefans letzter Reise nach Spitzbergen in 2022 hatte sich Oslo als voll und überlastet gezeigt; selbst mit SAS Plus Buchung hatte der Check-in über anderthalb Stunden gedauert, daher gehen wir heute auf Nummer Sicher und stehen ab 6:30 Uhr an der Haltestelle vor dem Hotel. Der Flieger geht um 11.10 Uhr, also haben wir auf jeden Fall genügend Zeit um ohne Stress durchzukommen. 

Leider gilt das nicht unbedingt für den Shuttle-Bus, der um 6.40 Uhr vorfährt – mal abgesehen davon, dass der Bus nicht gratis ist und somit jeder Fahrgast einzeln ein Ticket lösen muss, haben sich auch zu dieser Zeit schon dutzende Leute vor dem Hotel eingefunden, die alle inkl. Gepäck in den Bus wollen. Stefan hat auch hier für uns ein Gruppenticket vorgebucht, was es etwas einfacher macht, aber insgesamt ist es ein mühsames Procedere – was aber schnell vergessen ist als wir kurz vor 7 Uhr am Ziel sind. 

Am Flughafen ist erfreulich wenig los, vom Stress der 2022er Lage ist heute nichts zu spüren. Der Self Check-in am Automaten funktioniert bei vielen nicht, also geht es an die bedienten Schalter. Sarah und ich gehen schnurstracks zum Business Desk, was laut Ausschilderung für SAS Plus in Ordnung geht, zwei gelangweilte SAS Angestellte unterbrechen ihre Plauderei dann aber lange genug um den Rest der Gruppe aus unerfindlichen Gründen in die Economy-Queue zu schicken. Aber auch hier: 20 Minuten später sind wir alle unser Gepäck los & lassen das Problem hinter uns. 

Nach der Security, die dank Fast Track sehr schnell absolviert wird, wollen wir an den A-Gates noch frühstücken und Kaffee trinken. Auf dem Weg dorthin laufen wir zufällig Jan und Jeannette aus Berlin über den Weg, die mit auf der 2021er Island Reise waren – was ein Zufall! Die Beiden haben seither noch mehrere Reisen mit Stefan gemacht, u.a. letztes Jahr Spitzbergen, und sind auch dieses Jahr im August mit ihm auf Grönland. Für Spitzbergen 2023 hatten sie bei Stefan keinen Platz mehr bekommen, und sind jetzt mit einem anderen Anbieter zeitgleich mit uns unterwegs.   

Mit 20 Minuten Verspätung beginnt unser Boarding, und auch hier funktioniert das Priority Boarding dank SAS Plus hervorragend, und wir bekommen unsere Fotorucksäcke gut verstaut. 

Nach knapp 2 Stunden landen wir in Tromsø zwischen, und müssen das Flugzeug inkl. unserem Handgepäck verlassen. Spitzbergen gehört zwar zum Königreich Norwegen, aber nicht zum Schengen-Raum – daher findet bei der Aus- & Einreise nach Norwegen eine Passkontrolle statt. Wir rotieren also in einer knappen dreiviertel Stunde durch ein Nebengebäude des Flughafens, und steigen dann – frisch passkontrolliert – wieder ein.  

Umsteigen in Tromsø

Nochmals anderthalb Stunden später wird der Urlaub dann endlich real – wir sind im Anflug auf Longyearbyen und endlich in Spitzbergen

Das Wetter gibt sich heute erstmal skandinavisch, d.h. bewölkt und mit 3 Grad zwar kühl, aber nicht unangenehm. Longyearbyen hat nur ein Gepäckband, und nachdem wir unsere diversen Koffer eingesammelt haben geht es mit einem Bus zum Hotel (im Gegensatz zum Oslo’er Shuttle ist dieser Transfer aber prima organisiert und geht super einfach über die Bühne). 

Stefan hat bereits das Mietauto (einen 8-Plätzer) für die nächsten beiden Tage eingesammelt und trifft uns am Hotel wieder – wir sind in «The Vault» untergekommen, einem angenehmen und sauberen Hotel mitten im Herzen von Longyearbyen. 

Ungewöhnlich: in Hotels, Restaurants etc. ist es üblich bzw wird verlangt, dass man am Eingang seine Schuhe auszieht – angesichts der vielen unbefestigten Wege sicher keine schlechte Idee, und die Häuser haben eigene Vorräume für diesen Zweck. Zuerst etwas seltsam anmutend, gewöhnt man sich aber erstaunlich schnell daran. 

Auf der anderen Strassenseite vom Hotel liegt das Einkaufszentrum der Stadt – ein überraschend gut sortierter Coop, mehrere Outdoor-Läden, Souvenirshops und das Fruene, das beste Café am Ort (das wir mehrfach besuchen werden)

Wir haben eine gute Stunde Pause zum Einziehen im Hotel, kurze Einkäufe und einen Kaffee, bevor wir uns für 3 Stunden in einem nahe gelegenen Konferenzzentrum mit Stefan zum Theorieteil treffen. 

Stefan geht nochmal über einige wichtige Grundlagen, und obwohl alles erfahrene Fotografen sind hat jeder hat noch ein paar Fragen, oder nutzt die Gelegenheit um Tipps & Kniffe neu (oder auch wieder) zu lernen.  

Danach gehen wir zurück zum Hotel und von dort zum ersten Nachtessen auf der Insel, ins Mary Ann’s – wir haben einen Tisch im Wintergarten, der dank 24 Stunden Tageslicht so aufgeheizt ist dass man es gut in T-Shirt und kurzen Hosen aushalten könnte!     

Das Essen ist ausgezeichnet, und wird nur zweimal davon unterbrochen dass ein Rentier in Sichtweite durch den Ort schlendert. Einige schnappen direkt ihre Kameras und machen Bilder, wobei wir alle die starke Vermutung haben dass wir die nächsten Tage noch mehr als genug Rentiere in schönerer Umgebung sehen werden. Aber sei’s drum! 

Gegen 23 Uhr verlassen wir als fast Letzte das Restaurant, nachdem eine halbe Stunde vorher der Strom ausgefallen ist – das Zahlgerät geht zum Glück noch, nachdem niemand in Spitzbergen noch Bargeld nimmt, aber Kasse, Licht etc sind ausgefallen. Anscheinend kommt so ein Ausfall alle 2 Monate einmal vor – auch ohne Fotogruppen, die alle zeitgleich ihre dicken Kameraakkus aufladen wollen. 

Es ist immer noch taghell, ein geradezu unwirklicher Zustand – aber so wird es die nächsten 2 Wochen gehen, der Tag hat 24 Stunden.

Ein paar Unverzagte wollen noch einen Spaziergang durch die Stadt machen (innerhalb des Stadtgebiets ist dies auch ohne Guide und Waffe erlaubt, ausserhalb nicht) aber die Meisten -inklusive mir- sind müde und gehen zum Hotel zurück. 

Morgen um 7 Uhr ist Frühstück angesagt, und ab 8 Uhr gehen wir auf Polarfuchsjagd.  

Gemachte Fotos: 41
Unterkunft: Svalbard Hotel The Vault, Longyearbyen