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Heute enden die beiden Tage der Vulkanoption, auch wenn wir bis jetzt nicht wirklich viel vom Vulkan gehabt haben – mal schauen was der Tag heute so bringt. Auf jeden Fall verlassen wir unser Hotel gegen 9 Uhr, die nächste Nacht werden wir dann in Reykjavik verbringen

Als Erstes gilt es das gesammelte Gepäck im Boliden unterzubringen; Stefan und Raymo spielen hier dann jeweils Koffer-Tetris, um das Reisegepäck, Fotorucksäcke, Stative und Wanderstöcke so zu verstauen, dass alles gut in den vorhandenen Platz passt und die Sachen, die wir ständig brauchen (so wie die Fotorucksäcke) trotzdem schnell im Zugriff sind.

Auf dem Weg zum Vulkan machen wir noch kurz Fotostopp an einem See, wobei «kurz» bei einer Fotogruppe in unserer Grösse immer relativ ist – 20-30 Minuten dauert es eigentlich so gut wie immer, bis man ggf. noch weitere Objektive aus dem Fotorucksack geholt und auf der Kamera getauscht, die passenden Motive eingefangen und nach Aufforderung irgendwann auch wieder den Weg zurück zum Auto gefunden hat. 

Beim Vulkan wird das Wetter besser, die Wolken reissen auf und man sieht sogar etwas Sonne.

Die seismische Aktivität lässt zwar immer noch zu wünschen übrig, dennoch steigen wir auf den Berg. Wir nehmen dieses Mal einen kürzeren Weg als vorgestern, der dafür aber steil über Schotter führt. Unterwegs realisiere ich dass ich meine 2 Flaschen Wasser irgendwo aus dem Rucksack verloren habe, was eher übel ist, aber Stefan gibt mir eine von seinen Flaschen ab und rettet mir damit den Tag.

Ganz schön was los hier:

Nachdem ich schon seit Jahren immer wieder erwogen hatte eine Drohne zu kaufen, und es dann jedes Mal wegen den bürokratischen Auflagen und Versicherungsproblemen wieder verworfen hatte, habe ich kurzentschlossen eine Woche vor Reisebeginn doch noch zugeschlagen. Stefan hatte in seinem letzten Updatemail vor der Reise darauf hingewiesen, dass der Krater des Vulkans durch die viele Lava inzwischen so stark gewachsen sei, dass man von den umliegenden Hügeln keinen direkten Blick mehr hat. Das gab dann den Ausschlag, und dank eines günstigen Angebots bei Digitec konnte ich mir noch eine DJI Mini 2 besorgen.

Durch ihr Gesamtgewicht von 249 Gramm liegt sie in dem am geringsten regulierten Bereich von Drohnen bis 250 Gramm, und so reichte es, ein Namensschild anzubringen und mit der Hausrats- und Haftpflichtversicherung eine entsprechende Drohnenabsicherung einzuschliessen. Da ich sowieso noch eine Kamera-Reiseversicherung haben wollte war das eine gute Gelegenheit, alle diese Punkte direkt mit meinem Versicherungsberater bei der Axa zu klären, was auch erfreulich gut geklappt hat. Viel Üben konnte ich daheim in der Zeit aber nicht mehr, und so gehe ich mit etwa 2 Flugstunden «Erfahrung» an die Sache heran. Die Drohnensoftware ist aber so gut, dass sich die Geräte ziemlich einfach stabil fliegen lassen.

Oben auf dem Berg angekommen starte ich dann also meinen ersten Drohnenflug in Island und das gleich direkt als Langstreckenflug zum Krater. Dank guter und unverbauter Sicht ist das aber kein Problem, auch wenn mangels Flugerfahrung die Hände schon ganz schön zittrig sind und ich die Drohne bei 60% Akku-Stand sicherheitshalber bereits wieder zurück beordere:

Und hier noch ein kurzes Video, mit der Drohne über dem Krater:

Allerdings habe ich das Video mit genügend Sicherheitsabstand gemacht, damit sie am Ende nicht abstürzt oder so wie Stefans «Raclette»-Drohne aussieht:

Gegen 15 Uhr brechen wir zum Abstieg auf. Heute kommen Peter und Richard an, die letzten beiden Teilnehmer die ohne Vulkanoption gebucht hatten. Während Stefan und Reymond die beiden am Flughafen abholen warten wir in dem Restaurant, in dem wir schon an unserem Ankunftstag gegessen hatten, und gönnen uns das erste isländische Bier der Reise.

Quelle: Frank

Nachdem Peter und Richard eingetroffen sind essen wir alle lecker zusammen, und fahren anschliessend ins Hotel in Reykjavik – das hat definitiv eher 4 Sterne verdient als das letzte, ist nur leider sehr warm. Island-typisch lässt sich die Temperatur auch nur am Heizkörper regulieren, und der ist bereits abgeschaltet. Nun ja, für eine Nacht wird es gehen.

Am Abend bietet Stefan gegen 20 Uhr in einem Konferenzraum des Hotels für uns eine kleine Einführung in seine bewährten Methoden und Ansätze in der Landschaftsfotografie an. Ein Teil der Runde – Jan, Bruno und Michele – entscheiden spontan, statt dessen nochmal eine Extra-Tour mit Raymond zum Vulkan zu machen. Ich bleibe mit dem Rest der Runde im Hotel, auch da mir die Vorstellung, nochmal 10km den Berg hochzulaufen, keine Freude macht.

Wir verbringt eine spannende 1.5 Stunden Lektion mit Stefan und gehen danach in der Hotelbar noch ein Bier trinken, als Fotos vom anderen Teil der Gruppe eintreffen – während sie dort waren ist der Vulkan tatsächlich nochmal ausgebrochen und übergelaufen, und sie konnten Hammerfotos und Drohnenaufnahmen machen.

Quelle der Collage: Bruno

Ich bin zugegeben etwas gefrustet dass mir das entgangen ist, aber umgekehrt trotzdem froh dass ich die Klettertour heute nicht nochmal machen muss.

Unterkunft: Centerhotel Midgardur, Reykjavik
Zurückgelegt: 14’730 Schritte / 9.7km