Am Morgen zeigt sich dann beim Aufstehen, dass man heute sicher einen schönen Sonnenaufgang gehabt hätte – aber nach so einer langen Reise ist es auch okay, mal eine Chance auszulassen.
Nach dem Frühstück verlassen wir unser schönes Hotel gegen 7.45 Uhr – heute ist der letzte «richtige» Reisetag, bevor es morgen um 7.20 Uhr mit dem Flieger zurück nach Hause geht. Deswegen ist der Plan heute auch ziemlich klar: vormittags sind wir noch zum Fotografieren unterwegs, aber am frühen Nachmittag müssen wir uns auf den Weg nach Reykjavik machen.
Das einzige Ziel das heute auf dem Programm steht ist der Anfang der Laugavegur, der wohl bekanntesten Trekkingtour Islands. Von Þórsmörk (Thórsmörk) am Fusse des Eyjafjallajökull-Vulkans (ja, genau der!) führt ein 52km langer Trail bis zu den heissen Quellen in Landmannalaugar, wo wir vor einigen Tagen auch waren.
Bevor wir dort ankommen gibt es aber noch einen aufregenden Moment. Stefan bremst urplötzlich ab und schreit «Polarfuchs!«, und tatsächlich – keine 10 Meter von unserem Bus entfernt überquert ein brauner Polarfuchs den Weg, bleibt stehen und schaut unsicher in unsere Richtung. Alle schnappen sich ihre Kameras und versuchen, durch die Busfenster hindurch einen Schnappschuss zu machen, aber kaum jemand hat Erfolg – die falschen Objektive, die falschen manuellen Einstellungen, etc. Stefan öffnet die Bustüre und wir steigen vorsichtig und leise aus, aber zu spät – der Polarfuchs gibt Fersengeld. Stefan schnappt sich von Michele ihre Kamera mit dem 500er Tele und rennt hinterher, aber auch er hat kein Glück – der Fuchs ist einfach flinker und sprintet davon. Aber immerhin haben wir ihn alle gesehen!
So hätte das aussehen können, aber nur das obere Bild ist von heute – die Fotos vom Fuchs stammen von einer früheren Reise Stefans nach Grönland:
Photos by Bruno/Stefan |
Danach holpern wir weiter über Stock und Stein bis zu einem Flusslauf, der uns vom Start des Laugavegur trennt. Stefan wollte den Fluss eigentlich durchqueren, aber kurz vorher steigt noch das Sperrdifferenzial des Busses aus, und ohne das ist ihm die Durchquerung angesichts der Tiefe und Strömung zu riskant. Ist aber kein Problem, es gibt eine mobile Brücke über den Fluss, und so bedeutet das für uns nur 10 Minuten mehr Fussweg.
Von unserem Startpunkt aus geht es 2.3km weit und 300 Meter hoch auf den ersten Gipfel des Trails.
Oben angekommen:
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Photo by Frank |
Wir sind auf dem Gipfel, wie man sowohl auf dem Foto wie auch im Video gut sehen kann:
Wir bekommen mit der Drohne noch ein schönes Gruppenbild zum Abschluss:
Und dann geht es bereits wieder auf den Abstieg und auf den Rückweg zum Bus. Auf dem Weg nach Reykjavik legen wir noch einen einzigen Halt ein, extra für die Drohnenbesitzer – in der Nähe eines Bauernhofs gibt es wiedermal einen Flusslauf, der aus der Luft gesehen ein abstraktes Gemälde in die Landschaft malt. Es ist sehr windig und Stefan hat etwas Zweifel ob meine Mini das mitmacht, aber wir probieren es – Panoramaaufnahmen kann sie zwar leider bei den Schwankungen keine machen, aber Einzelaufnahmen gelingen.
Wenig später verlassen wir zum letzten Mal das Hochland, und während Stefan und Raymo die Reifen auf normales Strassenniveau aufpumpen machen wir ein paar letzte Schnappschüsse von ein paar Schafen in der Nähe:
Nun beginnt de facto die Heimreise. Auf dem Weg nach Reykjavik halten wir nochmal an, um an einer Tankstelle unsere leeren Flaschen und Abfälle zu entsorgen und gegenüber ein leckeres Mittagessen zu geniessen. Der Rest der Fahrt bleibt ereignislos, und um 16.30 Uhr erreichen wir unser Hotel in Reykjavik – das selbe Haus, in dem wir schon an Tag 3 untergekommen waren. Unglaublich wie lange her sich das anfühlt!
Stefan und Raymo geben heute bereits den Bus beim Vermieter ab, da sie ansonsten morgen noch den ganzen Tag bezahlen müssten, obwohl wir nur noch zum Flughafen müssen – dafür hat Stefan dann 2 Grossraumtaxen vorbestellt.
Bis zum Abendessen im Hotel um 19.00 Uhr haben wir noch 2.5 Stunden Zeit; ein Teil der Gruppe nutzt das für Einzelausflüge in die Stadt, andere (so wie ich) machen schonmal das Gepäck flug- und rückreisetauglich und gönnen sich noch eine Ruhepause. Beim Essen lassen wir es uns nochmal zusammen richtig gut gehen, und gegen 23 Uhr ist der Abend zu Ende. Morgen heisst es dann noch einmal früh aufstehen, um 4 Uhr geht unser Taxi!
Unterkunft: Centerhotel Midgardur, Reykjavikr
Zurückgelegt: 8’523 Schritte / 5.4km
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