Nach den Ereignissen der letzten Nacht ist heute Ausschlafen angesagt; ich lasse das Frühstück aus und bleibe erstmal bis 9 Uhr liegen. Draussen ist ausser Nebel nicht viel zu sehen, der sich aber im Lauf des Vormittags auflösen wird – immerhin verpassen wir so am Morgen nichts Besonderes. Ich nutze die Pause für einen kleinen Waschtag, und mache mich dann gegen 11 Uhr mal auf und schaue was der Rest der Truppe so macht.
Auf dem Parkplatz steht heute ein anderer «Bolide»: 360’000 km auf der Uhr, Handschalter, kein Vergleich mit unserem normalen Bus – aber der Besitzer des Sprinters hatte den «neuen» Bus letzte Nacht noch nach Mitternacht für uns aufgetrieben und ins Hochland gefahren, und wir können heute Programm machen wie geplant und das tolle Wetter nutzen, während der Bolide in Reykjavik repariert wird – und das an einem Samstag! Ich will mir nicht vorstellen wie diese Situation in Deutschland oder der Schweiz ausgesehen hätte.
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Foto by Raymo – eine leicht geschönte Ansicht des TemporärBoliden |
Am Mittag machen wir uns auf, und auch heute wird es wieder ein relativ langer Fahrtag – nicht zuletzt weil die Distanzen im Hochland nunmal so sind, wenn man nicht zelten sondern fest an einem Platz im Hotel unterkommen will. Stefan warnt uns schon einmal vor, dass wir heute an vielen schönen potenziellen Fotostopps vorbeifahren werden, aber die nächsten Tage noch öfters auf dieser Strecke unterwegs sein werden und dann die entsprechenden Stopps machen werden.
Heute ist unser Ziel der Berg Sveinstindur – das Wetter ist ungewöhnlich gut und damit perfekt für diese Location, sonnig mit Wolken, kein Regen oder Staub in der Luft, riesige Sichtweite… ideale Bedingungen, um 500 Höhenmeter hoch zu steigen.
Um 12.45 Uhr haben wir uns im TemporärBoliden eingerichtet und fahren los. Unterwegs treffen wir auch tatsächlich das Schweizer Paar von gestern wieder, die sich mit Fat Tire Bikes durchs Hochland quälen, aber anscheinend Spass daran haben. Wir halten am grünen Moos und später noch an einem Plätzchen abseits der Strasse, das nur 2 Minuten entfernt liegt, aber nicht einsehbar ist wenn man es nicht kennt – wiedermal ein paar Geheimtipps a la Stefan!
Gegen 16 Uhr gelangen wir am Ziel an. Allerdings warten nun die 500 Höhenmeter darauf, auf unbefestigten Wegen und Steilstücken überwunden zu werden. Drei von uns, darunter auch ich, entscheiden uns für das Alternativangebot – Stefan fährt uns nochmal 5-10 Minuten weiter auf einen etwas kleineren Hügel, von dem man praktisch die gleiche (wenn auch nicht exakt perfekte Rundum-) Sicht hat. Ideal zum Drohnenfliegen, was wir dann auch erfolgreich machen.
Steig hoch den Berg…
… oder fahr weiter zur alternativen Aussicht:
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Photo by Frank |
Meine gestrigen Probleme mit der Drohne hat Stefan mit einem Kompressor aus seiner Wundertasche am Morgen erfolgreich behoben und sie fliegt und filmt wieder – es lag also tatsächlich am Staub im Gimbal. Ab sofort sollte ich die Mini lieber aus der Hand starten und landen, was mit etwas Übung dann heute auch top funktioniert, so dass sie ebenfalls wieder schöne Bilder liefert.
Um kurz vor 19 Uhr machen wir uns auf die Heimreise. Unterwegs hatte Stefan schon die frohe Botschaft bekommen, dass unser Bolide heute fertig wird und bis 23 Uhr am Hotel abgeliefert wird! Bis dahin müssen wir also wieder zurück sein.
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Foto by Raymo |
Wir machen auf dem Weg noch zweimal Halt um Spiegelungen und Sonnenuntergang einzufangen, und gelangen fast auf die Minute zeitgleich mit dem Mechaniker und unserem reparierten Bus am Hotel an.
Morgen wollen wir dann wieder zu normaleren/früheren Zeiten starten – Frühstück wird um 8 Uhr und Abfahrt um 9 Uhr sein.
Unterkunft: Highlandcenter Hrauneyjar
Zurückgelegt: 6’301 Schritte / 4.2km
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