Meine letzte längere Reise nach Westkanada und Alaska ist inzwischen 3 Jahre her, und wer hätte damals gedacht wie sehr sich die Welt in 2020 verändern würde. Unser fünftägiger Kurztripp nach Schweden mit der VW Ice Experience Ende Februar 2020 war die letzte Reise, bevor nur ein paar Tage später der Corona-Lockdown aktiviert wurde, und was danach geschah ist allgemein bekannt.
Nach rund anderthalb Jahren, in denen plötzlich schon der Grenzübertritt von der Schweiz nach Deutschland eine logistische und planerische Herausforderung geworden war, und Fernreisen nicht einmal mehr zur Debatte standen, zeigte sich im Mai 2021 mit dem Voranschreiten der Impfungen in Europa ein erster Hoffnungsschimmer. Eine Rückkehr zur früheren (Reise-)Normalität ist noch weit entfernt, wenn es das überhaupt irgendwann wieder so unbeschwert geben wird, aber zumindest Reisen innerhalb Europas schien langsam wieder in den Bereich des Möglichen zu rücken.
Kurz nachdem der Kanton Zürich im Mai Impftermine für alle Willigen freigegeben hatte, und ich für den Juni meine beiden Termine buchen konnte, ergab sich kurzfristig eine konkrete Möglichkeit.
Ich hatte vor einigen Jahren bei Stefan, einem professionellen Fotografen in St. Gallen, einen Lightroom Kurs belegt. Stefan hatte damals schon Fotoreisen im Programm und ich hatte über die Jahre lose verfolgt wie er diesen Teil seines Angebots immer weiter ausgebaut hat.
Waren es am Anfang oft 1-3-tägige Ausflüge in der Schweiz, hat er inzwischen mehrwöchige Reisen nach Alaska, Kanada, Afrika, Skandinavien und Südamerika im Programm – immer gut vorbereitet und organisiert, mit tollen Aufnahmen aus den schönsten Gegenden der Welt, in kleinen 6-8er Gruppen, und stets schnell und auf 1-2 Jahre hinweg ausgebucht. Ich hatte schon lange überlegt, mir so eine Reise irgendwann einmal zu gönnen, konnte die lange Vorlaufszeit der Buchungen aber nie in meine Planung integrieren.
Und dann fand ich im Mai eine Email von Stefan an seine Newsletter-Abonnenten in meinem Postfach. Bei seiner zweiten Spontanreise nach Island im August 2021, die auch schon lange ausgebucht war, mussten zwei Teilnehmer absagen und es waren somit wieder Plätze verfügbar.
Ich muss zugeben, es war dann keine schnelle Entscheidung – ist es mutig oder irre, jetzt schon wieder Urlaub zu buchen? Sollte man nicht noch ein wenig warten? Aber wenn ja, auf was?
Ich hatte an dem Tag dann länger recherchiert
- Wie sind die Zustände und Einreisebedingungen für Island? Im Mai schon besser als daheim, Inzidenz von 12 (Island) vs 150 (CH), strenge Quarantäne bzw Impfauflagen bei der Einreise.
- Wie sieht es mit Storno- und Versicherungsmöglichkeiten aus? Auch gut, Stefan kann mit seinen lokalen Partnern bis 2 Wochen vor Reisebeginn alles stornieren, falls Corona uns nochmal einen Strich durch die Planung macht. Meine Reiseversicherung bei der Zürich ersetzt zwar keine Ausfälle in Folge behördlicher Corona-Massnahmen, das Risiko ist aber über den Reiseveranstalter abgedeckt – und eventuelle krankheitsbedingte Absagen erstattet Zürich auch in Corona-Zeiten weiterhin voll.
- Erleichtert wurde die Entscheidung dann noch durch die Überlegung, dass alle in der Reisegruppe bis dahin geimpft sind, wir abseits der Menschenmassen unterwegs sein werden, und die Schutzwirkung der Impfung im August (4 Wochen nach Zweittermin) vermutlich auf ihrem Höhepunkt sein wird.
Ein vierstündiger Flug nach Reykjavik klang auch wesentlich besser vorstellbar als zB 10 Stunden nach Vancouver, und somit entschied ich mich dann abends um halb zehn, eine Buchungsanfrage an Stefan zu schicken. Und nur eine Stunde später hatte ich auch bereits Antwort von ihm mit einer definitiven Bestätigung!
Puh, erstmal durchatmen, aber dann auch die freudige Erkenntnis: ich werde dieses Jahr wieder reisen, und dazu noch in ein Land, in das ich schon ewig lange einmal wollte: Island, ich komme!
Details zur Planung und Strecke folgen dann in den nächsten Tagen.
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