Nach der aufregenden Polarlichter-Sichtung der letzten Nacht war diese relativ kurz, da ich natürlich nicht direkt ins Bett gehen konnte, sondern nach der Stunde in der Kälte draussen erstmal noch in der warmen Cabin die Fotos durchschauen musste.
Somit beginnt auch der heutige Tag relativ spät, und nach dem Aufstehen verpacke ich meine Siebensachen wieder im Auto und checke bei der Lodge aus. In der Alaskan Coffee Bean gibt’s ein gesundes, ausgewogenes Frühstück american style…
…und nach kurzer Überlegung fahre ich nochmal in den Denali – mein heutiges Tagesziel Fairbanks ist nur knapp 200km entfernt, so dass ich viel zu früh dort ankommen würde wenn ich jetzt direkt aufbreche.
Das Wetter ist auch heute noch super:
Im Park ist wenig los, und ich rechne mit einem ähnlichen Verlauf wie in den letzten beiden Tagen, aber weit gefehlt – bereits im ersten Drittel der Parkstrasse sehe ich plötzlich einen Mini-Stau aus Bussen und Autos, und kurz danach am Strassenrand eine Menge Stative und Kameras mit Teleobjektiven aufgebaut, also parke ich schnell den Boliden ab und geselle mich zu der Fotografengruppe.
Etwa 100 Meter liegt ein grosser Elchbulle gemütlich zwischen 2 Bäumen im Gras, so dass man ausser seinem Geweih nur gelegentlich den Kopf zu sehen bekommt.
Ein Paar aus Österreich ist mit einem ganz speziellen Wohnmobil-Umbau unterwegs, inkl. eigener Aussichtplattform via Dachluke:
Zwei Fotografen verlassen etwa 10 Minuten nach meiner Ankunft die Stelle
und erzählen, dass sie bereits seit einer Stunde darauf warten dass der
Elch mal aufsteht. Eine halbe Stunde später sind sie aber schon wieder
da, offenbar gab es auf dem weiteren Weg im Park nichts Besser zu
sehen.
Auch ich warte insgesamt fast zwei Stunden. Immer wieder hebt der Elch den Kopf, lässt ihn dann aber wieder sinken, bis er sich ohne erkennbaren Anlass dann plötzlich erhebt, etwas streckt, ein paar Mal auf ein paar Grashalmen bzw Blättern herumkaut, sich ein wenig dreht – und sich prompt wieder hinlegt!
Immerhin habe ich damit aber mein Soll an Wildlife für heute mehr als erfüllt bekommen, und etwas später mache ich mich auf den Weg. Es ist inzwischen bereits halb drei am Nachmittag, eine gute Zeit um nach Fairbanks aufzubrechen.
Mount Denali heute nicht wolkenfrei, aber weiterhin fotogen:
Ich sage dem Denali Park also Lebewohl, hole mir am WAC nochmal eine
Koffeindosis für die Fahrt. Auf dem Parkplatz des WAC steht dann noch dieses, auch für hiesige Verhältnisse etwas auffälligere Gefährt des «Aurora Chaser» – offenbar ein echter Enthusiast!
Danach geht es on the road, und um kurz vor 18 Uhr komme ich dann an meinem Zuhause für die nächsten 3 Nächte an – etwas ausserhalb von Fairbanks im Wald gelegen, etwa 50 Meter vom Haus der Vermieter entfernt, findet sich die wirklich sehr schöne Cabin. Eigentlich ist es mehr ein Haus als eine Cabin, sehr grosszügig angelegt, aber eben – die nächsten beiden Tage wollte ich ja bewusst gemütlich zubringen.
Die Zufahrtsstrasse:
Die Cabin von aussen…
…und innen:
Und davor noch der Stellplatz fürs Auto. Platz hat es in diesem Land einfach ohne Ende!
Im nächstgelegenen Fred Meyer kaufe ich noch Frühstück, Obst, Wasser und sonstige Lebensmittel für die nächsten Tage, und gehe dann auf Empfehlung meiner Vermieter (die generell nicht sehr überzeugt sind von den Restaurants in Fairbanks) ins nahegelegene The Pump House zum Dinner, wo ich eine ausgezeichnete Seafood Chowder und Crab Cakes bekomme.
Gelaufene Km: 5.4
Gemachte Fotos: 259 (plus 106 Polarlichter-Aufnahmen aus der vorherigen Nacht)
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