Auf Grund der grossen Anzahl Fotos von diesem Tag dauert die Auswahl (wie im Teaser schon angedeutet) länger, daher teile ich den Bericht zu diesem Tag in mehrere Teile auf.

Der Wecker klingelt heute um 7 Uhr, damit ich pünktlich um 8.15 Uhr bei Emerald Airlines in Homer sein kann. Der erste Blick aus dem Fenster an diesem Morgen macht schonmal Freude: ein klarer Himmer lässt auf gute Bedingungen hoffen!

Auf dem Weg halte ich noch kurz in der Two Sisters Bakery, eigentlich um ein Sandwich als Mahlzeit für den Tag einzupacken, erfahre dann aber dass sie Sandwiches erst ab 11 Uhr anbieten – da hätte man sich natürlich auch vorher informieren können. Immerhin gibt es aber eine frische Quiche, also packe ich davon etwas in den Rucksack plus einen Beutel Trail Nuts, plus 2 Flaschen Wasser, damit kommt man dann gut über den Tag.

Das Büro von Emerald liegt direkt am Ufer des Beluga Lake, so dass man dort direkt ins Wasserflugzeug steigen und abdüsen kann. Kurz nach 8.15 Uhr komme ich dort an und bin bereits der Letzte, die anderen Mitreisenden sitzen bereits auf der Bank und probieren die hüfthohen wasserdichten Stiefel an, die man für den Trip gestellt bekommt. Ich erledige zügig die Anmeldung im Office, und dafür dass ich etwas spät dran war, passt mir dann bereits das 2. Paar Stiefel (mit zwei Paar Socken übereinander gezogen für warme Füsse), während einer der Mitreisenden 5 Paare durchprobieren muss bis es irgendwann stimmt.

Morgenstimmung am See:

Links: passendes Schuhwerk suchen & finden. Rechts daneben: unsere Beaver für den heutigen Flug

Ausser mir sind heute noch dabei: Lewis aus der Nähe von L.A., Michael & Janell aus Salt Lake City, und Marco aus Holland. Marcos Frau wäre eigentlich auch dabei, ist aber in der Nacht krank geworden und musste daher kurzfristig absagen, so dass wir nur zu fünft (plus Guide Lance & Pilot Mike) unterwegs sein werden.

Lance, unser Guide, warnt uns noch vor dass das Wetter in Katmai nicht zwingend so gut sein muss wie in Homer – immerhin liegt unser Ziel gute 200km Luftlinie entfernt und hat ein ganz eigenes Klima. Vorgestern war die Tourgruppe eine Stunde lang strömendem Regen ausgesetzt (und in der Tundra des Katmai hat es nichts zum Unterstellen – da hilft nur Durchhalten), und sie mussten diese Saison auch schon einige Trips absagen bzw vorzeitig abbrechen, weil die Wetterbedingungen nicht tragbar waren.

Memo an Selbst für mögliche künftige Touren: Jeans und Regenhose ist prima, 2 Paar Socken ein Muss. T-Shirt ist unnötig, so warm wird es im Park nie – lieber ein Thermounterhemd nehmen. Regendichte Jacke mit Windschutz ist ebenfalls ein Muss, die Mammutjacke alleine ist aber etwas dünn – auf jeden Fall etwas Warmes drunter ziehen. Der Schweden-Sweater war okay, wäre bei Regen aber zu wenig gewesen.

Zum Glück spielt das Wetter aber wieder toll mit, und wir erleben einen perfekten Tag im Nationalpark. Wie im Teaser schon erwähnt kann unser Guide seine Begeisterung über unser Wetterglück kaum bremsen, heute ist einer der schönsten und wärmsten Tage der ganzen Saison (und er macht ca. 100 dieser Trips pro Saison).

Nach dem Start in Homer braucht die De Havilland Beaver etwa anderthalb Stunden bis zum Crosswind Lake.

Pilot und Guide auf den vorderen Sitzen:

Blick auf den See aus dem Flieger

Mount Augustine, einer der hiesigen Vulkane. Er produziert regelmässig Dampfwolken, wenn auch nicht heute, ist aber seit 1986 nicht mehr ausgebrochen.

Wir nähern uns Katmai:

Alle sind froh als wir ankommen – die Beaver ist zwar ein superzuverlässiger kleiner Flieger, aber der Platz ist mit 7 Leuten an Bord schon sehr begrenzt. Vom See wandern wir an den Moraine Creek, der voller Lachse ist (und damit auch ideales Bärengebiet).

Bereits nach wenigen Minuten, also quasi kaum aus dem Flieger ausgestiegen, entdeckt Lance eine Bärenmutter mit 2 Jungbären, die uns zwar kurz kritisch beäugen, sich aber in keinster Weise von uns stören lassen. Da wir uns (im Gegensatz zu leider vielen der Hobbyfischer, die im Park unterwegs sind) an die Bärenregeln halten und ordentlich Abstand wahren, leise sind und uns ruhig verhalten, können wir die Bärenfamilie über die nächsten 2.5 Stunden von der Tundra an den Creek und diesen dann flussabwärts entlang begleiten. Parkregel ist übrigens, nicht näher als 60 Yards (etwa 55 Meter) an die Bären heran zu kommen. Wenn der Bär sich dir nähert sind auch geringere Abstände erlaubt 🙂

Jetzt aber genug der Vorrede – hier der erste Schwung Bärenfotos!

Die ganze Familie rauft spielerisch miteinander

Manchmal wirkt die Bärenmama fast menschlich, wenn ihre beiden Teenager mal wieder nicht das tun was sie sollen 

Mama bekommt eine Umarmung (ja, man soll die Tiere nicht vermenschlichen, aber es drängt sich manchmal einfach auf!)

Die beiden Jungbären raufen gerne und viel miteinander (und ab und zu auch mit Mama)

Eine weitere (und gar nicht so seltene) Gattung im Park: Homo Sapiens.
Eine andere Beobachtungs- bzw Fotografentruppe ist ebenfalls am Fluss unterwegs, verschwindet aber bald flussaufwärts, während wir der Bärenfamilie folgen.

Zurück zu den Bären…

Shall we dance?

Zwischendurch ein Blick auf die Umgebung und unsere Gruppe:

Mehr von den Bären:

Szenen einer Fischjagd:

Unterkunft: Steve’s Apartment on the Bluff, Homer, Alaska
Gefahrene Km: 7.4

Gelaufene Km: 10.5
Gemachte Fotos: 1’614