Ausblick auf die nächsten Tage
Wie im gestrigen Bericht schon angedeutet habe ich einen guten Teil des Nachmittags von Tag 8 mit Reiseplanung verbracht, um herauszufinden wie es nach den 3 Tagen in Valdez weitergehen soll.
Eigentlich hatte ich vor, am Donnerstag die alle 2-3 Tage von Valdez aus verkehrende Fähre nach Whittier zu nehmen. Da ich die Planung aber insgesamt sehr flexibel gehalten hatte, konnte ich vorab keinen Platz auf der Fähre reservieren, da ich gar nicht wusste ob und wann ich effektiv in Valdez sein würde. Als ich gestern dann bei der Fährgesellschaft angerufen habe bekam ich nur ein müdes Lächeln und die Rückmeldung, dass bis inklusive 6. September alle Fähren nach Whittier ausgebucht seien. Bei nur 34 Fahrzeugen pro Fähre ist das nicht so verwunderlich, heisst jetzt aber auch dass ich einen ordentlichen Umweg machen muss.
Die Verbindung von Valdez nach Homer via Fähre: Google Maps Übersicht mit 273 Meilen / 440 km Fahrstrecke und knapp 10 Stunden Zeitaufwand (die Fähre ist recht langsam und braucht knapp 6 Stunden)
…und ohne Fähre: Google Maps Übersicht mit vergleichbarem Zeitaufwand, aber gut doppelt so weiter Fahrstrecke von 519 Meilen / 837 km
Da mir das für einen Tag zu viel Fahrzeit ist, habe ich jetzt eine Nacht in Anchorage eingeplant.
Auch der nächste Punkt auf der Wunschliste hat leider nicht geklappt: von Homer bzw Soldotna kann man via Kleinflugzeug in den Lake Clark National Park fliegen und in der Silver Salmon Creek Lodge Bären beobachten, inklusive Übernachtung, d.h. man hat fast 24 Stunden Beobachtungspotenzial. Auch hier habe ich leider eine Absage bekommen, da die wenigen Räume in der Lodge für die nächsten Wochen komplett ausgebucht sind.
Danach ging es in der Planungsarbeit aber wieder aufwärsts: auch wenn der Trip in den Lake Clark NP nicht zustande gekommen ist, wollte ich trotzdem wieder ein paar Tage in Homer verbringen, wo es mir bei der letzten Alaska-Reise so gut gefallen hat – und ich habe tatsächlich auch mein altes Appartement bei Steve wieder reservieren können, wo ich nun für 5 Nächte sein werde. Und wo ich schon dabei war habe ich als Alternative zu Lake Clark eine Bärenbeobachtungstour bei Air Emerald angefragt, die tatsächlich für den 3.9. noch einen Platz frei hatten! Der Wetterbericht sieht aktuell für den 3.9. auch vielversprechend aus, also hoffe ich dass das (buchstäblich) zum Fliegen kommt.
Im Anschluss an Homer soll es in den Denali National Park gehen – Stichtag ist dort einerseits der 13.9., da nach diesem Datum die Services im Park für diese Saison eingestellt werden, und andererseits die Tatsache dass in den ersten Septembertagen der Indian Summer dort voll zum Tragen kommen sollte. Natürlich ist auch in den wenigen Unterkünften um den Denali für meine Wunschtage alles ausgebucht, aber nach einigen Anfragen & Telefonaten und etwas Jongliererei werde ich nach Homer (und einer Zwischenübernachtung auf dem Weg in Anchorage) ab dem 6. September für volle 6 Tage in Denali sein!
Insgesamt war das also ein ergiebiger Nachmittag, und die Reiseplanung für die nächsten 2 Wochen ist soweit unter Dach und Fach.
Jetzt aber zum eigentlichen (kurzen) Bericht zum heutigen Tag 9.
Reisetag nach Anchorage
Mangels eines Platzes auf der Fähre muss ich heute also den Umweg über Land fahren, und mache mich auf den 480km langen Weg, nachdem ich gut ausgeschlafen gegen 10 Uhr aus der Tsaina Lodge ausgecheckt habe.
Immerhin regnet es (am Anfang) noch nicht, es ist aber wie vorhergesagt stark bewölkt und kein Vergleich mehr mit den letzten beiden Tagen.
Die übliche Start-Ansicht der letzten Tage vor der Lodge, heute wieder neblig-bewölkt
Untwegs reisst ab und zu der Himmel ein wenig auf
Nach 2 Stunden komme ich in Glennallen vorbei, und «mein» alter Espresso-Stand (für den ich 2015 mehrmals eine Stunde Weg auf mich genommen hatte) ist immer noch da. Natürlich halte ich auch heute dort, und gut ist erst Donnerstag: ab morgen ist dort für das lange Labour Day Wochenende geschlossen.
Solche Wegbeschreibungen gibt es daheim einfach nicht: fahre 289km gerade aus auf der Hauptstrasse, dann biege links ab:
Im weiteren Verlauf wird das Wetter eher schlechter.
Für über eine Stunde lang öffnet der Himmel sogar alle Schleusen und es regnet wie aus Eimern.
Als ich noch etwa 50km von Anchorage entfernt bin ändert sich das aber wieder, und die Sonne bricht durch die Wolken. Ich halte wieder am Mirror Lake etwa 20km vor der Stadt für eine Pause.
Gegen 16.30 Uhr gelange ich dann bei meiner Unterkunft für diese Nacht an. Das «Aspen Suites & Hotel» hatte ich beim letzten Mal bereits für eine Zwischenstation genutzt, so dass ich gestern schnell entschlossen wieder hier gebucht hatte.
Es ist zwar nach der Tsaina Lodge etwas ernüchternd hier, aber es sprechen mehrere Punkte für das Hotel: ich weiss was mich erwartet, es ist sauber, für Anchorage Verhältnisse preislich absolut okay, und direkt nebenan gibt es für morgen früh…:
Ich stocke dann in der Stadt noch ein paar Vorräte auf – unter anderem eine warme Outdoor Hose im hervorragend sortierten Outdoor-Laden REI, Wasser und Saft sowie eine Transporter-Box bei Walmart, Sprit für den Boliden – bevor ich bei der Google-Maps-Empfehlung «Pizza Olympia» wirklich sehr gut zu Abend esse. Es gibt bei weitem nicht nur Pizza dort, das von einer Griechin geführte Restaurant hat authentische griechische Küche, die so gut ist dass ich mir das für den nächsten Zwischenaufenthalt in der Stadt direkt vormerke.
Gelaufene Km: 7.1
Gemachte Fotos: 35
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