Heute steht auch wieder eine Ganztagesplanung auf dem Programm, wobei sich Meteoblue heute etwas geirrt hat – allerdings zum Besseren hin. Als ich um 9 Uhr losfahre, scheint die Sonne… und das sollte sich auch bis kurz vor 18 Uhr nicht mehr ändern.
Das übliche «Meine Aussicht heute morgen» Foto:
Das Kreuzfahrtschiff von gestern liegt auch noch im Hafen
Heute steht ein Besuch im Volcano Nationalpark auf dem Plan, nachdem ich einen kleinen Teil davon gestern ja aus der Luft gesehen hatte.
Der Park ist allerdings ein ganzes Stück weg von Kona, gute 2.5 Stunden Fahrt pro Strecke muss man schon einrechnen. Es gibt zwar eine gut ausgebaute Strasse von Kona nach Süden die Küste entlang, die allerdings durch verschiedene Orte führt und auch in der Regel nur einen Fahrstreifen pro Richtung bietet.
Die Fahrt zieht sich also etwas hin, dafür hat man rechts den Ozean, bei dem man heute kaum sieht, wo das Meer aufhört und der Himmel anfängt, und linkerhand wechseln sich sattgrüne Wälder und schwarze Vulkanwüsten ab.
Mein guter Vorsatz, ohne weitere Stopps direkt bis zum Park durchzufahren, hält allerdings nicht lange – an einem Scenic Viewpoint unterwegs sehe ich ein Schild, das auf den South Point hinweist – den südlichsten Punkt von Hawaii, und damit auch der USA. Nachdem ich auf Key West schon am südlichsten Punkt des amerikanischen Festlands war, kann ich mir das ja eigentlich nicht entgehen lassen!
South Point, gesehen vom Scenic Viewpoint am Highway
Die 18 Kilometer abseits der Hauptstrasse zum South Point sind immerhin geteert, verengen sich allerdings von Anfangs zweispurig sukzessive auf eine einspurige Strasse. Man kommt aber problemlos aneinander vorbei, und so bin ich eine halbe Stunde später tatsächlich dort.
Am South Point 🙂
Der South Point ist laut Reiseführer auch bekannt für die Klippenspringer, da es dort herrliche Wasserbedingungen hat. Allerdings sind in den letzten Jahren alle Leitern aus dem Meer die Klippen hoch bis auf eine entfernt worden, und offiziell ist Klippenspringen verboten – ein Paar springt aber doch, und hat gleich ein kleines Publikum um sich versammelt, inkl. mir 🙂
Danach geht es weiter zum Nationalpark, an dem ich kurz nach halb zwei endlich ankomme. Dank meines «America the Beautiful» Jahrespasses, den ich bei der Kalifornienreise im Mai/Juni gekauft hatte, ist der Eintritt auch hier für mich frei.
Nach dem obligatorischen Besuch des Visitor Centers fahre ich erst über den Crater Rim Drive, wo man erst einen guten Blick auf die «Steam Vents» hat. Grundwasser sickert hier unter Grund in die heissen Lavafelsen ein und verdampft zurück an die Oberfläche.
Aktuell gibt es 2 vulkanische Aktivitäten des Kilauea – einmal am Halema’uma’u Krater, und andererseits am Pu’u ‹Ō’ō. Letzteren habe ich gestern aus dem Heli beobachten können, im Park selbst kommt man dort nicht hin, da die Gegend für Besucher wegen der giftigen Dämpfe, die aus den Kratern steigen, gesperrt ist.
Den Halema’uma’u Krater kann man vom Crater Rim Drive sehr gut sehen, vor allem die Dämpfe und Abgase, die aus dem Gipfelkrater steigen. Aktive Lavaströme, v.a. in Richtung Meer, gibt es im Moment allerdings nicht.
Anschliessend fahre ich noch die Chain of Craters Road, die sich über 30 Kilometer durch den Park bis zum Ozean windet. Entlang der Strecke sind die Resultate verschiedener Kilauea Eruptionen der letzten Jahrzehnte ausgeschildert, und die Strasse endet an dem Punkt, an dem die Lavamassen in 2003 die Strasse überflutet haben. Inzwischen hat man, wie ich vor Ort feststelle, das Lavagestein stellenweise durchbrochen, um die Strasse wieder herzustellen, aber die Fahrt ist auch so eindrucksvoll.
Für den Heimweg fahre ich nicht über die Küstenstrasse zurück, sondern nehme den fast gleichlangen Weg über Hilo und die Saddle Road von gestern. Meine Hoffnung, zum Sonnenuntergang am Mauna Kea Visitor Center zu sein, zerschlägt sich allerdings – einerseits, weil ich zu spät dran bin, andererseits weil es über dem Mauna Kea zu heftigen Regenfällen kommt.
Einige Kilometer später stelle ich allerdings fest, dass sich die Nachwirkungen des Sonnenuntergangs in dieser Höhe über den Wolken länger hält als unten in Kona, und bekomme zumindest noch einen schönen Eindruck davon, wie toll das aussehen könnte.
Gegen 20 Uhr bin ich zurück im Cottage, und damit geht ein langer Tag zu Ende!
Gefahrene Km: 442
Gelaufene Km: 8.74
Gemachte Fotos: 344
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