Zwei Nächte unterwegs habe ich noch vor mir, bevor ich Donnerstag abend wieder in Anchorage sein muss, um das Gepäck startklar für den Flug am Freitag zu machen. Gemäss Reiseplanung möchte ich diese 2 Nächte in der Nähe des Wrangell-St.Elias-Nationalparks verbringen, und hatte mir das Örtchen Copper Center als Übernachtungsplatz ausgeguckt.

Bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten gestern abend hatten sich aber einige Schwierigkeiten gezeigt – sonderlich viele Unterkünfte gibt es in Copper Center nämlich nicht, und in dem ursprünglich angedachten B&B war nur noch 1 Zimmer mit Gemeinschaftsbad frei – nicht unbedingt meine Wunschkonstellation.

Der nächstgelegene Ort mit Unterkünften ist Glennallen; auf der Suche dort stosse ich auf eine neue und total herzig gelegene Cabin – die für meine Daten aber laut Booking.com 8 Stunden vorher von jemand anderem gebucht wurde! Grmpf. Hätte ich mich vielleicht doch schon etwas früher darum kümmern sollen?

Irgendwann finde ich dann die Lake Louise Lodge (nicht zu verwechseln mit Lake Louise in Kanada) und frage dort an; von den 7 Gästezimmern im Haus ist eines noch verfügbar. Zwar nur im Erdgeschoss, und die Tripadvisor-Reviews monieren (bei sonst positiven Feedbacks) die Hellhörigkeit des Hauses, aber bevor ich nachher gar nichts mehr finde, schlage ich zu und buche das Zimmer. Immerhin gilt inzwischen der Winter-Preisplan, und ich zahle nur noch USD99 pro Nacht.

In der Caribou Cabin in Tok wecken mich heute morgen Sonnenstrahlen – kaum zu glauben! Der Himmel ist zwar teils bedeckt, es sieht aber freundlich aus. Ich stehe einigermassen zügig auf, packe meine Sachen ins Auto, trinke im Frühstücksraum noch einen mittelprächtigen Kaffee, und mache mich auf den Weg

Der Weg nach Süden aus Tok heraus ist ähnlich wie gestern – lange Geradeausstrecken (einmal schaue ich spasseshalber auf den Km-Zähler und komme auf 32 Km gerade aus ohne eine einzige Kurve), Herbstfarben links und rechts, und sehr wenig Verkehr.

Ich hoffe, die sich ähnelnden Landschaftsaufnahmen der letzten Tage langweilen euch nicht zu sehr; ich finde die Gegend immer noch unglaublich toll 🙂

 

 

 
 

Unterwegs sehe ich weiter vorne jemanden auf einem Stuhl vor seinem Wohnmobil sitzen und einen kleinen Flusslauf beobachten. Im Vorbeifahren sehe ich, dass ein Moose dort im Wasser steht – also flugs umgedreht, abgeparkt und mit der Kamera ein paar Schritte zurück gelaufen.

 

Die letzten 16 Meilen zum Lake Louise führen über eine geteerte, aber unglaublich schiefe und holprige Strasse – fast wie Achterbahnfahren, aber spassig 🙂



 

Kurz vor 17 Uhr gelange ich an der Lodge an und beziehe mein Zimmer.

Die Lodge

Zur Lodge gehörender Steg und Bootsanleger

Mein Zimmer 

Aussicht aus dem Zimmer

 
Nicht sonderlich gross und einfach ausgestattet, aber sauber. Die Kommentare zur Hellhörigkeit stimmen leider auch; jetzt stört es mich nicht gross, dass ich jedes Tellerklappern in der Küche höre, aber ich hoffe dass es nachts einigermassen ruhig bleibt.

Die Besitzer der Lodge sind, wie auch schon in den Reviews bemängelt wurde, freundlich aber distanziert, man könnte auch sagen: sie wirken müde und etwas desinteressiert. Zur Lodge gehört auch ein kleines Restaurant mit Bar, in dem ich zu Abend esse, und das ebenfalls von den Beiden geführt wird. Obwohl wenig los ist, dauert es fast eine Stunde, bis ich erst mein Chili und anschliessend meinen Salat bekommen habe. Die Konversation der Besitzer mit den Gästen in der Zeit beschränkt sich auf ein Minimum – schade!

Vielleicht mit ein Grund, dass sie die Lodge verkaufen wollen, wie sie auf ihrer Webseite schreiben: 1.28 Mio Dollar wollen sie haben; auch mal interessant zu lesen, was man hier mitten im Nirgendwo als Preisniveau anstrebt. Lodge zu Verkaufen

Das Gelände ist zwar riesig und die Seesicht spektakulär, aber es ist schon sehr weit ausserhalb gelegen … Glennallen ist eine Stunde entfernt, und das ist auch nur ein Kaff mit kleinem Supermarkt.

Ausblick auf Morgen: etwa anderthalb Stunden vor dem Lake Louise hatte es heute wieder angefangen zu nieseln; ich hoffe, dass das Wetter morgen so wie heute in Tok wird, damit ich mir die Gegend anschauen und einen Abstecher in den Wrangell-St.Elias machen kann.

Gefahrene Km: 337
Gelaufene Km: 4.75
Gemachte Fotos: 145