Nachdem es am Morgen noch etwas genieselt hat, bleibt der Rest des heutigen Tages trocken, wenn auch stark bewölkt und gelegentlich neblig trüb.
Von meiner Veranda aus aufgenommen:
Ich lege angesichts des grauen Morgens da draussen nicht unbedingt einen Frühstart hin, mache mich dann aber doch auf den Weg. Erste Station ist die Bäckerei Two Sisters, die über die Stadtgrenzen hinaus für ihre leckeren Backwaren bekannt ist. Tatsächlich sind die Sachen auch für den europäisch verwöhnten Besucher sehr lecker, hier kann man sich also unbesorgt eindecken.
Von den Two Sisters ist ein kurzer Weg zum Bishop Beach. Leider ist gerade Ebbe, dafür ist aber immerhin trotz des Samstags nicht viel los. Mit meinem Frühstücksbrötchen und Kaffee ausgerüstet spaziere ich eine Stunde lang den Strand entlang.
Schmuckes Häuschen direkt am Bishop Beach:
Bei meiner Rückkehr hat sich der Parkplatz deutlich gefüllt, offenbar wollen jetzt doch mehr Leute ans Meer. Gutes Timing, dann ziehe ich mal weiter.
Danach mache ich einen Abstecher zu Emerald Airlines, damit ich am Montag schonmal weiss, wo ich hin muss und ab wo wir abfliegen – die 5 Häuser mit grünen Dächern, vorn am Ufer links der Mitte, gesehen vom Skyline Drive Viewpoint am Berg gegenüber.
Praktisch direkt nebenan befindet sich eine Autowaschanlage, die ich nutze um den gröbsten Dreck der letzten Tage vom Wagen zu entfernen; das war wirklich dringend notwendig.
Ein weiteres Stück die Strasse entlang halte ich am Beluga Wildlife Viewpoint, sehe dort aber leider nicht viel – Belugawale schon allein mangels Wassers nicht, aber auch andere Tiere machen sich rar.
In der Hoffnung auf Weisskopfseeadler geht es dann zum Hafen, dem sogenannten Homer Spit – eine dünne Landzunge, die sich weit ins Meer hinausschiebt.
Auf dem Weg zum Spit steht auch ein Leuchtturm:
Links am Strassenrand, ein Schiffsfriedhof? Eine private Schrottsammlung? Wer weiss, aber pittoresk sieht es aus:
Am Ende der Hafenstrasse liegt passenderweise «Lands End«
Dutzende, wenn nicht Hunderte private und kommerzielle Boote liegen am Spit in den Häfen, und am Nachmittag kommen nach und nach die Fischereiboote
mit ihrem Fang zurück – nur die Adler, die sehe ich leider nicht.
Dafür mache ich im Salty Dawg Saloon kurze Station – Salty Dawg war eine der ersten Bauten nach der Gründung Homers, und hat auch das grosse Erdbeben von 1964 überstanden, und ist somit inzwischen eine der bekanntesten «Landmarks» in Homer. Halb Alaska läuft ausserdem mit Kaputzenpullis von Saltys herum, laut Reiseführer setzt der Betreiber inzwischen mehr Geld mit Souvenirs als im Saloon selbst um.
Besucher tackern traditionell 1-Dollar-Noten mit Namen oder Notizen an Türen und Wände des Saloons:
Auch der Rest vom Spit ist ganz offensichtlich auf Touristen ausgelegt, Bar an Restaurant an Sightseeing Tourbude reihen sich aneinander.
Auf dem Rückweg vom Spit biege ich auf die East End Road ab, die sich weit entlang der Kachemak Bay an der Küste entlang zieht. Die meisten Strassen und Abzeigungen sind auch hier Privatstrassen, aber ab und zu kann ich doch abbiegen und einen Blick auf die Häuser ergattern, und den teils sensationellen Ausblick, den die Besitzer auf die Bay geniessen.
Unterwegs auf der East End Road…
So sieht es in der Regel aus, sobald man von der geteerten Hauptstrasse irgendwo abbiegt:
Und dann stehen dort so bescheidene kleine Anwesen wie dieses hier:
oder so etwas…
Platz mit Aussicht, das Nachbargrundstück steht sogar zum Verkauf:
Zum Abschluss fahre ich auf dem Rückweg noch den Skyline Drive entlang, der u.a. von einem Viewpoint am Strassenrand aus einen perfekten Blick auf den Homer Spit und die Umgebung bietet. Leider ist es inzwischen wieder ziemlich trüb und neblig geworden, so dass der Ausblick nicht seine volle Wirkung entfalten kann, aber man bekommt zumindest eine Ahnung davon.
Ausser mir halten noch 2 Paare aus Indiana mit ihrem Wohnmobil dort. Beim gemeinsamen Bewundern der Aussicht stellt sich heraus, dass der Urgrossvater des einen aus der Schweiz stammt – und der Mann beherrscht tatsächlich noch ein paar Brocken Schweizerdeutsch, und das auch noch mit dem richtigen Akzent!
Sogar ein Kino gibt es in Homer! Es hängt allerdings ein «Zu Verkaufen»-Schild dran – etwas, das ich in den letzten 10 Tagen an auffallend vielen privaten und kommerziellen Gebäuden gesehen habe.
Gegen halb acht Uhr komme ich dann zurück in mein Appartement, koche noch eine Kleinigkeit, und lasse den Abend ausklingen.
Gefahrene Km: 118
Gelaufene Km: 7.65
Gemachte Fotos: 147
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