Da die Fahrt nach Seward heute nicht so lange dauern dürfte (das dachte ich da zumindest noch) schlafe ich erstmal aus, bevor ich mich auf den Weg mache.
Praktischerweise liegt direkt neben dem Hotel ein Starbucks, so dass das Frühstück schonmal gesichert ist. Danach besorge ich in Anchorage Downtown noch ein paar Kleinigkeiten, und will mich eigentlich schon auf den Weg zum Earth Quake Park machen, um die heutige Aussicht auf die Berge und die City zu prüfen, als mir die verstärkte Polizeipräsenz auffällt.
Barack Obama ist ab heute für 3 Tage in Alaska zu Besuch, um über den Klimawandel und Gegenmassnahmen zu reden. Nach den Erfahrungen in San Francisco im Juni, als POTUS nachmittags auf einer Konferenz in der City teilgenommen hatte und die Cable Cars deswegen für 4 Stunden gestoppt wurden (und wir von der Lombard Street aus fast eine Stunde frierend für den Heimweg gebraucht hatten), wollte ich Anchorage eigentlich schnell verlassen.
Andererseits ist in Anchorage nicht sonderlich viel los, ich bekomme in der Nähe des abgesperrten Conference Center Hotels problemlos einen Parkplatz, also stelle ich mich zu den anderen Schaulustigen und harre eine Stunde lang aus. Die abgestellten Vertreter von Polizei und Secret Service sind gut gelaunt und lassen dem Publikum auch etwas Spielraum zum Schauen – zumindest bis zur Ankunft des Präsidenten.
Wir sehen immerhin schonmal Aussenminister John Kerry, der das Hotel durch «unseren» Seitenausgang verlässt
Leider versperrt die winkenden Hand den Blick 😉 siehe das Gesicht über ihrem Mittelfinger, das ist Mr Kerry…
Spotter auf dem Hoteldach halten Ausschau nach allfälligem Ärger…
… und Militärhubschrauber patroullieren den Luftraum über Downtown.
Sogar einige Kampfjets sind in der Luft unterwegs, vermutlich Begleitung für Air Force One. Schon irre, was für ein Aufwand so ein Besuch auslöst.
Und dann kommt endlich die Wagenkolonne des Präsidenten. Gerne würde ich hier ein selbstgemachtes Foto von POTUS zeigen, aber leider fährt seine Limousine direkt in ein grosses weisses Zelt, das vor dem Hotel aufgebaut wurde – keine Chance, etwas zu sehen. Schade!
Viele Zuschauer harren noch länger aus, aber ich mache mich langsam auf den Weg, immerhin habe ich jetzt schon anderthalb Stunden gewartet
Auf dem Weg zum Earthquake Park mache ich noch einen Abstecher zum Flughafen, dort stürmt es allerdings so sehr, dass ich schnell wieder verschwinde. Das ist kein Nebel, sondern vom Wind aufgewirbelter Sand und Dreck!
Landendes Flugzeug:
Bei meinem üblichen Sightseeing Punkt am Earthquake Park trifft mich fast der Schlag – Mt McKinley, Mt Hunter und Mt Forrester sind heute alle wolkenfrei sichtbar! Dabei war für den Denali Park noch tagelang schlechtes Wetter vorhergesagt – aber kaum verlasse ich die Gegend…. grmpf. Nun ja, ärgern nutzt ja nicht, also freue ich mich dass man die Gipfel jetzt wenigstens mal zu Gesicht bekommt.
Danach mache ich mich auf den Weg nach Seward.
Der Weg dahin führt über eine Scenic Route durch den Chugach State Park mit diversen Aussichtspunkten. Leider ist im Moment Ebbe, so dass ich weder Beluga Wale noch sonstiges Wildlife sehe, aber immerhin einige Kite Surfer, und sogar etwas fotogenes «Wildlife». Ich finde leider zu spät heraus, dass gestern abend ein prima Zeitpunkt gewesen wäre, um hier die Bore Tide zu erleben (http://www.alaska.org/advice/alaska-bore-tide).
Der Weg nach Seward verzögert sich durch 3 grössere Baustellen mit Strassenarbeiten um fast eine Stunde.
Kurz nach 19 Uhr bin ich dann in meinem Motel, das Breeze Inn.
Das Motel ist nichts Besonderes, hat aber einen grossen Vorteil: es
liegt weniger als 2 Minuten zu Fuss vom Hafen entfernt, so dass ich
morgen einfach zu meiner Ganztages-Bootstour in den Kenai Fjord komme.
Das ist insbesondere deswegen gut, weil der President morgen wohin kommt? Genau, nach Seward!
Aaah … es ist nicht zu fassen. Er will den Exit Glacier besuchen, an dem man die Folgen des Klimawandels (viel zu gut) beobachten kann. Ergo ist morgen hier der Teufel los… die Dame an der Hotelrezeption meint nur, sie würde morgen eine Stunde früher losfahren, um zur Arbeit zu kommen, und sie wohnt im Nachbarort.
Nach dem Checkin gehe ich im Hafenviertel von Seward (das aus vielleicht 30 Gebäuden besteht – Seward ist nicht wirklich gross!) ins Chinook’s, das bei Google die besten Ratings für Seward hat, und ausserdem eins der wenigen Lokale ist, die länger als 20 Uhr geöffnet haben. Der Laden ist voll bis unters Dach, das Essen ist gut, der Service aber enttäuschend unaufmerksam und langsam, ich muss sogar ganz untypisch für USA zweimal nach meiner Rechnung fragen. Da komme ich wohl nicht nochmal her…
Gefahrene Km: 228
Gelaufene Km: 7.8
Gemachte Fotos: 226
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