Als wir am Sonntag in Chicago angekommen waren, hatte der Wetterbericht damals ab Mittwoch Regen und Gewitter vorhergesagt; mit ein Grund, warum wir relativ viele der Top Sehenswürdigkeiten der Stadt bereits an den ersten beiden Tagen besucht hatten. 

Inzwischen hat sich die Vorhersage aber geändert, und erst an unserem Abreisetag am Freitag soll es regnen, bis dahin bleibt das Wetter stabil sonnig mit leichten Wolken und um die 30 Grad. 
Der Blick aus dem Fenster heute morgen macht jedenfalls Laune:

Heute morgen fangen wir wieder etwas später an, und treffen uns erst auf 9 Uhr zum Starbucks Frühstück. Danach flanieren wir gemütlich die Hauptstrasse von Downtown, die Michigan Avenue, hinunter in Richtung Chicago River. Wie wir bei der Bootstour am Montag erfahren haben gibt es am Centennial Fountain, den wir eigentlich schon besucht hatten, immer zur vollen Stunde (ausser 15 und 16 Uhr) eine Wasserfontäne über den Fluss, das wollen wir heute zum Anfang mal sehen. 
Für die 10 Uhr Fontäne sind wir etwas zu spät, also verbringen wir noch etwas Zeit am Fluss und schauen uns die anderen Touristen an, bis um 11 Uhr die Fontäne tatsächlich loslegt.
Danach geht es am Vietnam Memorial vorbei weiter in Richtung der Loop in der Innenstadt, wo wir uns ein Ticket für die berühmte Chicagoer Hochbahn, den L-Train, kaufen. Abgesehen von der für europäische Augen teils sehr abenteuerlichen Konstruktion der Schienentrassen ist es schon ein Erlebnis, eine Stadt in 5-10 Metern Höhe zu durchfahren. Da die meisten Linien aber den «empfohlenen» Innenstadtbereich relativ schnell verlassen, fahren wir nur ein paar Stationen.

Anschliessend folgen wir einer weiteren Empfehlung, die wir auf der gestrigen Bustour von unserem Guide bekommen hatten, und besuchen das Money Museum der Federal Reserve Bank in Chicago, das man ohne Eintritt besuchen darf – unter anderem liegen dort zweimal je eine Million Dollar in bar aus, mit denen man sich fotografieren lassen kann, das wollen wir uns doch nicht entgehen lassen

Eine Million USD in 1-Dollar-Scheinen:
Und noch eine Million, dieses Mal in 20ern:

Nach einem schnellen Sandwich Lunch marschieren wir zurück an den Chicago River. Auf dem Weg vorbei am Gebäude der Chicago Tribune schauen wir uns noch einige der Steinbrocken von berühmten Gebäuden aus der ganzen Welt an, die – der Legende nach – Reporter der Tribune mitgebracht hatten, und die dann ins Tribune Building eingemauert wurden. 
Anschliessend bringt uns der kostenlose Trolley Bus Service an den Navy Pier, den wir uns nach den Vorbeifahrten im Bus gestern heute nochmal genauer anschauen wollen. Das lohnt sich allerdings nur sehr begrenzt, der Pier ist ein reines Touri-Geschäft und voll darauf ausgerichtet, das man dort möglichst viel Geld für Kinderkarussell / Riesenrad / Minigolf / Food / Getränke / etc ausgibt. 
Wir finden dort allerdings eine ruhige Ecke mit Blick auf den Lake Michigan und machen erstmal eine Stunde Pause; die ganze Lauferei bei den sommerlichen Temperaturen geht doch nicht ganz spurlos an einem vorbei!
Danach gönnen wir uns ein Taxi zurück ins Hotel, frisch machen und etwas ausruhen. Für den Abend steht heute nochmal eine Bootstour auf dem Programm – bei dem gleichen Anbieter, mit dem wir Montag tagsüber unterwegs waren, gibt es im Sommer Mittwochs und Samstags eine Fireworks Cruise, die um 20:30 Uhr beginnt. An diesen Tagen wird um halb zehn Uhr abends vor dem Navy Pier ein grosses Feuerwerk veranstaltet, und diese Bootstour verspricht einen tollen Blick auf die nächtliche Skyline und das besagte Feuerwerk. 
Wir gehen dann kurz vor 18 Uhr noch schnell etwas essen, und entscheiden uns für eine der bekannten typischen Chicago Pizzen. In der näheren Nachbarschaft gibt es zum Glück diverse Pizzerien, so dass wir rechtzeitig versorgt sind und uns auf den Weg zum Bootsanleger machen können. 

Die Warteschlange dort ist bereits um kurz vor 20 Uhr recht lange, aber wir erwischen trotzdem gute Plätze auf dem Boot – die meisten Leute setzen sich auf die Stuhlreihen in der Mitte des Schiffs, wir nehmen eine der Bänke direkt an der Reeling, von dort hat man dann einen unverstellten Blick, was sich als sehr viel besser und eine gute Wahl erweist. 

Der Bootskapitän gibt sich viel Mühe auf dem Weg, dreht das Schiff immer wieder, so dass jeder Passagier mal einen guten Blick hat, und um 21:30 Uhr startet das Feuerwerk – zum Glück steht das Schiff genau so, dass wir auf unserer Sitzbank quasi Logenplätze haben. Und das Feuerwerk ist gigantisch! Es geht gute 10 Minuten, und es ist unglaublich was für eine Show die Amerikaner hier abbrennen! Man kann kaum glauben, dass das hier im Sommer zweimal pro Woche gemacht wird, «nur» um die Touristen zu unterhalten.

Um 23 Uhr sind wir gut wieder vom Schiff herunter, und beschliessen den Tag bei einem Absacker an der Bar unseres Hotels. Dort am Bartresen halten sich zwei Gäste auf, die dort offenbar schon länger schwer geladen haben, und zum allgemeinen Entertainment der anderen Gäste (und zum Leidwesen des Barkeepers) ein wenig die Contenance und Balance verlieren. Nachdem Mr Whitepants, wie ihn unser Nachbartisch liebevoll getauft hat, zum wiederholten Male anfängt, raumgreifend und wenig trittsicher mit seinem Barhocker zu tanzen, taucht ein sehr grosser und sehr breiter Mann von der Hotelsicherheit auf, der ihn höflich aber bestimmt nach draussen und in sein Zimmer eskortiert. 
Gefahrene Km: n/a
Gelaufene Km: 15.6
Gemachte Fotos: 452