So langsam reicht es mir mit Schnee und Kälte! Als ich heute morgen aus dem Fenster meiner Cabin schaue, sind die Autos und Wege mit Schnee überzuckert.


Der Wetterbericht für hier oben (bzw für den geplanten nächsten Teil der Route) sagt noch einige ähnliche Tage wie die letzten voraus. Aber eigentlich habe ich davon jetzt genug, also: tschüss Routenplanung

Da ich nach dem Denali nichts vorreserviert habe, kann ich jetzt flexibel sein und dem guten Wetter hinterherfahren – einziges Fixdatum ist der Weiterflug nach Seattle am 18. September. Für die nächsten 4-5 Tage soll es an der Küste unten sehr schön sein, also fahre ich heute auf einen Rutsch durch zurück nach Anchorage, morgen geht es dann weiter in Richtung Seward, wo ich 2 Nächte bleiben möchte. Danach sehen wir weiter, ob andere Punkte auf meiner Routenplanung vielleicht auch schönes Wetter entwickeln, dafür nehme ich ein paar Umwege in Kauf. 

Vor dem Aufbruch nehme ich aber noch an einer halbstündigen Führung auf dem Gelände der Earthsong Lodge teil. Der Besitzer hat 21 Schlittenhunde auf dem Gelände, die heute nacht auch fleissig geheult haben (wegen des frühen Schneefalls denken sie, dass sie bald wieder mit den Schlitten raus dürfen, und sind entsprechend begeistert), und die Hunde freuen sich heute über den Besuch von ca 10 interessierten Gästen der Lodge. Sara, die Tochter der Lodge Betreiber, erzählt dass ihr Vater die Hunde eines Wurfs jeweils nach einem bestimmten Thema benennt – so gibt es mit Bilbo und Frodo mehrere Hunde aus einem «Herr der Ringe» Thema, 3 sind nach Teesorten benannt, einige weitere nach Star Trek Next Generation Charakteren. So kann man die Namensfindung auch lösen!

Auf dem Weg am Denali NP vorbei ist es nach wie vor grau und kühl.

Der Weg nach Anchorage ist nicht sonderlich kompliziert – 402km gerade aus, dann links abbiegen 🙂

Tatsächlich wird schon 50km südlich von Denali das Wetter deutlich besser, die Temperaturen steigen von 34F/1C auf 57F/14C und Sonnenschein. Wenn der biestig kalte Wind nicht wäre, dann wäre das heute noch ein richtiger Spätsommertag gewesen. 


Die Kommandozentrale, unterwegs:

Am Mount McKinley Viewpoint – der McKinley ist zwar in Wolken, aber die Aussicht ist trotzdem toll. Hinwärts konnte man von dort aus nicht mal ahnen, wo die Berge sind:

Etwa 70km vor Anchorage brennt etwas. Der Hubschrauber auf dem 2. Bild wirft über dem Brand feuerhemmendes Material ab.

Meine Unterkunft für heute ist das Aspen Hotel Anchorage, das ich hauptsächlich deshalb genommen habe weil ich dort gestern abend aus der Cabin mit schwächelndem Internet noch online ein Zimmer buchen konnte. Die meisten B&Bs hier bieten das nicht an, sondern wollen per Mail bzw Telefon angefragt werden, was zeitaufwendiger und langsamer ist als die direkte Onlinebuchung.

Nachdem ich eingecheckt habe gehe ich im nächsten Fred Meyer Supermarkt einige Sachen fürs Nachtessen kaufen und frische die Wasservorräte auf. Mit diversen Einkäufen bekomme ich auch noch die nötigen 6 Dollar in Vierteldollarmünzen zusammen, um im Hotel noch 2 Ladungen Wäsche durch die Maschine und Trockner zu jagen.  


Zum Abschluss fahre ich zum Sonnenuntergang um kurz nach 21 Uhr noch einige View Points rund um den Earth Quake Park ab, und bin dann gegen halb elf wieder im Hotel. 

Das hier stand am letzten Viewpoint neben mir – was man halt so macht aus dem Auto, wenn es keinen TÜV gibt!

Gefahrene Km: 435
Gelaufene Km: 7.8
Gemachte Fotos: 112