Am Morgen zeigt der Blick aus dem Fenster, dass es in Vancouver heute wieder ein schöner Tag werden wird – blauer Himmel, Sonnenschein, so wie man sich das wünscht.

Ich stehe gemütlich auf und gehe dann als Erstes beim Bell Captain des Hotels vorbei. Wie ich gestern schon beim Checkin erfahren hatte bietet das Fairmont als Service an, das Gepäck von Passagieren einer Kreuzfahrt vom Zimmer aus abzuholen, durch den Zoll und dann direkt zum Schiff zu bringen. Diesen Service möchte ich für meine beiden grossen Koffer gerne nutzen, und nach einem kurzen Gespräch am Bell Desk steht 5 Minuten später schon jemand bei mir im Zimmer um die Koffer abzuholen. Der Service an sich ist gratis, das «übliche Trinkgeld» sind 5-10 kanadische Dollar pro Koffer. Das ist ein fairer Preis für den gesparten Aufwand, und so übergebe ich mein Gepäck in der Hoffnung, es dann nachher auch wirklich an Bord des Schiffs vorzufinden… 
Immerhin sehe ich es kurze Zeit später angekettet an andere Koffer vor dem richtigen LKW auf dem Weg zum Dock: 

Die «Regatta», mein Zuhause für die nächsten 10 Tage, ist heute morgen gegen 8 Uhr in Vancouver eingelaufen und hat die Passagiere der vorherigen Kreuzfahrt ausgespuckt, entsprechend viel ist auch am Hotel los.

Ich flaniere noch ein wenig durch Vancouver, und schaue mir auch die «Regatta» schon mal von aussen an. 
Danach hole mir bei Starbucks den letzten Eimer Kaffee für die nächsten 10 Tage…

…und checke gegen 11.30 Uhr aus dem Hotel aus. Das Cruise Ship Terminal liegt genau gegenüber auf der anderen Strassenseite, und es ist im Moment noch angenehm wenig los, da die meisten Passagiere erst ab 13 Uhr boarden. 



Handgepäckkontrolle und die offizielle Einreise in die USA (mit eigenen IOs direkt vor Ort am Hafen) geht ebenfalls problemlos über die Bühne, und gegen 12 Uhr bin ich dann bereits auf dem Schiff. Da die einzelnen Zimmer erst ab 13 Uhr bezugsfertig sind, geniesse ich erstmal vom Liegestuhl aus den Ausblick auf den Hafen. 

Um 13:20 Uhr kann ich dann meinen Stateroom 7089 beziehen. Für eine Schiffskabine ist der Raum ordentlich gross, vor allem der Balkon macht den Raum gefühlt sehr viel grösser. Das Bad ist ebenfalls soweit in Ordnung, auch wenn das gesamte Badezimmer kleiner ist als meine begehbare Dusche im Fairmont. Sehr nett dagegen ist die Flasche echter Champagner zur Begrüssung! 

Mein Balkon:

Als ich zur Tür hinaus Ausschau nach meinen Koffer halte, lerne ich meine Zimmernachbarin Ursula kennen, die ebenfalls alleine reist und Probleme mit ihrem Zimmersafe hat, die sie nicht gelöst bekommt. Irgendeinen Schlag hat der Safe zwar, aber am Ende kann ich ihr doch weiterhelfen. Während ich weiter auf meine Koffer warte geniesse ich die ersten Gläser aus der Schampusflasche 🙂 und begebe mich danach auf eine erste Erkundungstour durch das Schiff.
Die Bücherei:

Das Terrace Cafe
Das bordeigene Casino:

Im Inneren:

Aussenbereich:

Putting Green und Shuffleboard auf dem Sonnendeck:
Um 17 Uhr beginnt dann die obligatorische Notfallübung, an der alle Passagiere teilnehmen müssen. Dort treffe ich auch Irene wieder, die ich kurz zuvor schon im Lift kennen gelernt hatte – sie ist aus den Niederlanden und reist ebenfalls allein. Wir verabreden uns am Ende der Übung für einen Anlass der Cruise Line um 18 Uhr, bei der alle Alleinreisenden zu einem Kennenlern-Cocktail eingeladen sind. Ausser den beiden Gastgeberinnen tauchen dort dann allerdings nur 6 Gäste auf, obwohl sicher mehr Alleinreisende mit an Bord sind. Meine Zimmernachbarin zB lässt sich dort nicht blicken. 
Um 18:45 Uhr ist es dann soweit, das Schiff legt ab und wir verlassen Vancouver! Auf dem obersten Sonnendeck bietet sich ein schöner Blick auf die Skyline, während die Regatta zunehmen zügiger in Richtung Alaska aufbricht. 670 nautische Seemeilen werden wir bis Freitag morgen zurücklegen, bis wir in Wrangell, Alaska ankommen. 

Nachdem wir auf dem Sonnendeck noch mit einigen anderen Gästen ins Gespräch gekommen sind ziehen wir gegen halb acht ins Terrace Cafe zum Nachtessen um. «Wir» sind in diesem Fall 4 Leute von dem Allreinreisenden-Cocktailempfang, Helen aus Montral, Eli aus Virgina, Irene und ich. Das Nachtessen vom Buffet ist ausgezeichnet, die Unterhaltung auch, und schon bald ist es 21 Uhr und das abendliche Showprogramm beginnt, das wir natürlich auch noch mitnehmen. 
Interessanterweise haben alle auftretenden Künstler heute auch noch einen anderen Job auf dem Schiff – beim Streichquartett spielt zum Beispiel meine Kabinenstewardess Olga die erste Geige, und die beiden Gastgeberinnen vom abendlichen Begrüssungscocktail sind für den Gesang zuständig. 
Um halb elf endet das Programm, und wir gehen nochmal an Deck bzw in die Aussichtsbar, in der (leider vergeblichen) Hoffnung auf Sternschnuppen und/oder Polarlichter. Um Mitternacht ist der Tag dann zu Ende, morgen folgt ein Tag auf See!
Gefahrene Km: n/a
Gelaufene Km: 8.7
Gemachte Fotos: 122