Heute endet unser Aufenthalt in Seattle, und damit teilen sich auch die Wege von Holger, meiner Reisebegleitung in den ersten 10 Tagen, und mir.

Nach dem Frühstück checken wir aus dem Hotel 1000 aus und fahren mit unserem Mietwagen zum Flughafen Seattle Tacoma. Schon auf dem Weg dortin wird der Himmel schwarzgelb, und kurz bevor wir an der Rückgabestation sind beginnt es zu blitzen – Seattle verabschiedet uns heute also mit einem Gewitter! Immerhin hat uns der Mietwagen in den letzten Tagen nie im Stich gelassen, und wir kommen gut bei Hertz an und geben den Wagen schnell und problemlos ab. 
Unsere Abflugzeiten hatten wir zeitnah gebucht; Holger fliegt um 13.20 Uhr zurück nach Frankfurt, ich um 13.55 Uhr weiter nach Vancouver. Seltsamerweise müssen wir in Seattle durch zwei unterschiedliche Security Checks, obwohl beide (wie wir später feststellen) im gleichen Terminal münden. Mein Check geht deutlich schneller und angenehmer über die Bühne; zum ersten Mal seit ichweissnichtwieviel Jahren muss ich weder Notebook, iPad noch Flüssigkeiten auspacken, sondern es wird alles in einem Durchgang im Handgepäck gescannt. 
Daher als Tipp für alle, die ab Seattle reisen: der Security Check bei den B Gates geht einiges schneller als für die A und S Gates, man hat danach aber problemlos Zugang zu allen Gates im South Terminal. 
Lustigerweise treffen wir uns eine gute halbe Stunde, nachdem wir zu unseren verschiedenen Security Bereichen gegangen sind, im Shuttle Train zwischen den Gates zufällig wieder. Während ich beim Delta SkyClub noch eine Clam Chowder und einen Salat bekomme, zieht Holger weiter zu Lufthansa, und damit ist der erste Abschnitt meiner Reise effektiv zu Ende. Schön war’s, Glück mit dem Wetter hatten wir auch, Chicago und Seattle sind also wirklich eine Reise wert!
Nachdem der Flieger nach Vancouver mit deutlicher Verspätung in Seattle landet, dauert es einiges länger als gedacht bis wir endlich an Bord können. Dafür ist der Flieger aber nur halb voll, Boarding geht schnell über die Bühne, und wir kommen fast noch pünktlich eine halbe Stunde später in Vancouver an (ja, das ist auch so ein Kurzstreckenflug! Sind allerdings auch nur 130 Meilen Luftlinie…) 
Vancouver ist ein sehr entspannter und übersichtlicher Flughafen, und die Immigration nach Kanada geht schnell und problemlos. Der IO fragt zwar auch genau nach, was ich wie lange in Kanada vorhabe, ist dabei aber sehr nett und sagt auch gleich «Es ist alles in Ordnung, ich versuche nur genau zu verstehen wie lange Sie bleiben» – da die Kreuzfahrt ja grösstenteils vor der US Küste abläuft, bin ich  genau genommen jetzt nur einen Tag im Land, und reise morgen offiziell auf dem Schiff wieder in die USA ein. 
Bis ich durch die Immigration durch bin sind meine Koffer bereits auf dem Gepäckband, und kurz darauf sitze ich bereits im Taxi nach Downtown zu meinem Hotel. Das Fairmont Waterfront liegt genau gegenüber von einem der grossen Cruise Line Terminals, so dass ich morgen keinen langen Weg zum Check-in auf dem Schiff haben werde. 
Hotelhalle:
Schnell ist das grosse und saubere Zimmer bezogen (das Hotel wurde Ende 2014 bis Anfang 2015 komplett renoviert):

Auch wenn die reine Flugzeit zwischen Seattle und Vancouver kaum der Rede wert ist, am Ende geht dann doch fast der ganze Tag für so einen Transfer drauf. Das Wetter in Vancouver ist angenehm frühsommerlich mit 25 Grad, also schnell nochmal umgezogen und ein wenig durch die Innenstadt gelaufen.

Was mir als Erstes bei der Fahrt in die Stadt auffällt: Vancouver hat genau so viele Starbucks Shops wie Seattle. Was ich beim Herumspazieren als Zweites merke: leider sieht man hier auch genau so viele Obdachlose und Bettler wie dort – die Folgen des dünnen sozialen Netzes werden da sehr krass sichtbar. Gerade hier im eigentlich sehr schönen Innenstadtviertel am Wasser ist der Unterschied deutlich auffällig, wenn jemand am Strassenrand auf einer Pappe schläft, und keine 10 Meter weiter ein Bentley Continental im Gegenwert eines Einfamilienhauses parkt. 
Die knapp 2 Stunden, die ich noch unterwegs bin, reichen natürlich nicht für einen echten ersten Eindruck der Stadt aus. Ungewöhnlich ist auf jeden Fall schonmal, dass im nahe gelegenen Einkaufszentrum (das Harbour Center) um 18 Uhr bereits die Läden schliessen – und das nicht nur heute, das sind ihre normalen Öffnungszeiten! Nach USA ist man es einfach nicht mehr gewohnt, auf Uhrzeiten zu achten oder gar bei Tageslicht vor verschlossenen Türen zu stehen. 

Zum Abschluss des Tages gibt es bei Goldies Pizza 2 Blocks vom Hotel entfernt eine ausgezeichnete Spinat & Feta Pizza mit dem obligatorischen Neue-Stadt-Begrüssungsbier, den restlichen Abend verbringe ich dann vollends im Hotel.

Gefahrene Km: 32 (zu und von den Flughäfen)

Gelaufene Km: 8.5

Fotos: 42