Stuttgart – Frankfurt – Chicago
Wie immer stelle ich sicherheitshalber 2 Wecker an einem Abreisetag, wie immer wache ich 5 Minuten vor dem ersten Wecker von selbst auf. Fünf Uhr morgens ist sonst ja nicht meine Zeit, aber heute geht das recht gut. Gemütlich aufstehen und frühstücken, noch die letzten Dinge in den Koffer packen, Verkehrsfunk und Google Maps nach eventuellen Staus auf der Strecke befragen, und dann geht es auch schon los.
- 6:30 Uhr – Wir fahren los. Die A8 ist so leer wie ich sie noch nie gesehen habe
- 6:46 Uhr – Ankunft Flughafen Stuttgart, es ist relativ wenig los
- 6:51 Uhr – Am Lufthansa Schalter eingecheckt und die beiden Koffer (25.8kg und 22.6kg) losgeworden. Der schwäbisch-freundlichen LH Mitarbeitern («Da hend Se heit morge aber scho viel schlebbe müsse») erklärt, warum ich so viel Gepäck mitnehme
- 6:58 Uhr – an der Security ist nichts los, ich komme direkt dran. Dafür selektiert mich der Statistik-Piepser erstmal für eine Runde mit den Metalldetektor abtasten, und danach möchten sie im kleinen Kämmerchen noch alle elektronischen Geräte und die Kamera auf Sprengstoff untersuchen. Interessant: beim vorletzten Flug ab Stuttart im September ’14 war das auch so. Schade habe ich im Lotto nicht auch so eine Trefferquote!
- 7:02 Uhr – Stuttgart ist ja ein entspannter und übersichtlicher Flughafen, ich bin direkt in der Nähe meines Gates. Noch eine Stunde bis Boarding, jetzt erstmal noch einen Kaffee und einen Obstsalat.
Der Zubringerflug nach Frankfurt dürfte einer der kürzsten Linienflüge überhaupt sein – 30 Minuten nach Start setzen wir bereits in Frankfurt auf. Das Kabinenteam hatte sich mehrfach entschuldigt, dass es wegen der kurzen Flugzeit in der Eco gar keinen Service gab, und dass sie in der Business zwar etwas zu Essen serviert hatten, den Leuten den Teller nach 2 Minuten aber wieder wegräumen mussten um landen zu dürfen.
In Frankfurt hiess es dann gut 20 Minuten laufen, um vom Ankunfts-Gate A40 zum Abflug-Gate Z69 zu kommen. Immerhin waren beide Gates im selben Terminal angesiedelt, aber dafür an entgegen gesetzten Enden. Nachdem ich gefühlt fast bis Wiesbaden gelaufen war, blieb aber noch genügend Zeit, um mich mit Holger, meinem Mitreisenden für die nächsten beiden Wochen, zu treffen und entspannt das Boarding abzuwarten.
Der Lufthansa Flug in der Boeing 747-8 war dann auch sehr angenehm, sehr guter Service, neue Sitze, sehr leckeres Essen:
Also, alles in allem hat es mir Lufthansa nochmal deutlich besser gefallen als der ja wirklich auch nicht schlechte Service bei British Airways im Mai. Ich konnte sogar knapp 3 Stunden lang schlafen, bis wir um kurz vor 13 Uhr Ortszeit (20 Uhr deutscher Zeit) in Chicago gelandet waren.
Chicago – Ankunft
Der Flughafen von Chicago hat eine wirklich interessante Neuheit (zumindest für mich) im Angebot: eine Self-Service-Immigration für Reisende, die vorher bereits einmal unter ESTA eingereist sind. Dabei scannt man den eigenen Pass und die Fingerabdrücke der rechten Hand an einem Automaten, der anschliessend noch ein Foto von einem schiesst und das Ergebnis auf einen Papierzettel druckt. Diesen Zettel gibt man dann noch beim Immigration Officer ab, und darf anschliessend schon zum Gepäckband. Der ganze Prozess vom Ausstieg aus dem Flieger bis Ankunft am Gepäckband dauerte unglaublich kurze 10 Minuten!
Danach ging es leider nicht ganz so rund weiter – unsere Koffer kamen erst gute 20 Minuten später an (aber immerhin, sie waren da), und beim Zoll wurde ich nochmal separat umgeleitet. Zunächst erstmal in einen falschen Bereich, wo ich mein gesammeltes Gepäck auf ein Kofferband zum Security Scan schleppen durfte – der dann aber unnötig war. Statt dessen wurde ich zu einem anderen Zöllner geführt, der Koffer und Handgepäck manuell durchsuchen wollte, mich nach mitgeführtem Bargeld befragte und sehr genau wissen wollte was ich zuhause beruflich mache, was meine Pläne für den Aufenthalt in den USA sind, etc.
Wie sich am Ende herausstellte waren die Immigration Officer und Zöllner über meinen langen geplanten Aufenthalt irritiert, da ab 90 Tagen in USA kein ESTA mehr möglich ist sondern ein richtiges Visum erforderlich wird, und ich ihnen wohl zu nahe an diesem Zeitlimit war. Ich konnte den Zöllner aber offenbar überzeugen, dass ich mir in der Zeit hier nicht illegal einen Job suchen will, und die Reise bzw die lange Zeit tatsächlich gut durchgeplant habe.
Am Ende war dann alles okay und ich durfte endlich weiter. Holger hatte sich in der guten halben Stunde, die die Aktion dauerte, auch schon so seine Gedanken gemacht, und wir waren beide froh endlich den Flughafen verlassen zu können.
Eine russische Taxifahrerin mit dynamischem Fahrstil brachte uns dann trotz diverser Staus und viel Verkehr in Richtung Chicago innerhalb einer knappen Stunde (für faire 45 Dollar) zu unserem Hotel, das sehr zentral mitten in Downtown liegt.
Mein Zimmer:
Blick aus dem Fenster
Schnell die Zimmer bezogen, Koffer ausgepackt und etwas frisch gemacht, dann ging es los zum ersten Ausflug in die Stadt!
Chicago – der erste Ausflug
Bei schwül-heissem Wetter mit über 30 Grad, aber dafür immerhin blauem Himmel, war es zwar etwas anstrengend durch die Stadt zu laufen, aber schön! Hier ein paar Impressionen:
Der erste Blick auf Lake Michigan
Der Centennial Plaza and Fountain
Die Chicago Tribune
Trump Tower und Wrigley Building
Eine offenbar sehr beliebte Pizzeria in der Nachbarschaft
Zum Tagesabschluss haben wir in einer zum Sheraton gehörenden Burger Bar direkt am Fluss noch eine Kleinigkeit gegessen und das obligatorische «Welcome to the US» Bier getrunken, und dann den Rückweg zum Hotel angetreten. Gegen 19:30 Uhr Ortszeit merkt man doch, dass der Tag schon bald 24 Stunden lang ist, und so beenden wir das für heute.
Morgen soll es nochmal richtig tolles Wetter haben, ab Mittwoch ist leider Dauerregen angesagt. Die nächsten beiden Tage wollen wir also noch Einiges hier unternehmen.
Gefahrene Km: n/a – nur mit Taxi vom Flughafen nach Downtown
Gelaufene Km: 11.21
Gemachte Fotos: 131
Ich lach mich kaputt, 'schwäbisch-freundlich' 😀
Wusste aber auch gar nicht dass du so gut schwäbeln kannst 😉
Schicke Residenz und die Pizzeria steht sogar in meiner groooßen Excel-Liste.
LG, Natascha
Ich komme schliesslich aus Baden Württemberg, wir können alles ausser Hochdeutsch 😉